Es wird wahrscheinlich nicht wenige da draußen geben, die The Coral, diese siebenköpfige Rasselbande aus dem englischen Hoylake, nicht besonders ernst nehmen. Vielleicht weil sie nicht auf den Frontal-Angriff gehen, sondern sich mehr von hinten in die Platten-Sammlungen schleichen, dort verharren, aber nicht verstauben. Denn dafür schreiben die gerade mal Anfang-Zwanzigjährigen einfach zu gute Songs, die sich zwar - mal mehr, mal weniger hemmungslos - bei der kompletten Musik-Geschichte bedienen, aber dennoch in sich kleine Kunstwerke in Sachen Pop sind. Mit "The Invisible Invasion" liefern sie nun das dritte Album im dritten Jahr ab - alleine dafür sollte man ihnen großen Respekt zollen. Und für die Songs sowieso - diesmal produziert von den Portishead-Menschen Geoff Barrow und Adrian Utley, die für einen sehr angenehmen, warmen 60s-Sound gesorgt haben. Man sollte sich daher keinesfalls von der poppigen und luftigen "In The Morning"-Single täuschen lassen - denn diese ist absolut keine Andeutung auf das Album. Dort nämlich spielt eine große Portion Melancholie in die Songs mit ein, manchmal fühlt man sich an Ian McCulloch oder auch Julian Cope erinnert. Und das sind wahrlich gute Adressen.