Gus Black hat tatsächlich die Kurve gekriegt! Als der Mann mit "Uncivilized Love" in unseren Breiten auftauchte, wirkte er ebenso nachdenklich wie unschlüssig. Irgendwo, so schien es, war er sich nicht sicher, ob er sich in Richtung Mainstream entwickeln sollte, so wie es am Anfang seiner Karriere aussah, oder ob er sich einfach mit dem Image des traurigen Troubadours abfinden sollte, so wie das seine Balladen nahe legten. Der Knoten platzte ausgerechnet dann, als seine Ehe in die Brüche ging, und er dieses Thema auf der nachfolgenden CD "Autumn Days" mit viel Wut im Bauch, aber auch jeder Menge positiver Energie aufarbeitete. Hier entschloss er sich auch, die Sache ruppig, rau und ohne Schönklang anzugehen. Nun hatte er auch tierischen Spaß an seinen Solo-Auftritten und wenn er gar seine Band dabei hatte, dann rockte er so manche Kollegen gegen die Wand. Im Laufe der Zeit entwickelte er auch eine ganz eigene Live-Ästhetik, bei der er seine Stücke bis zur Unkenntlichkeit umformulierte und auch die Cover-Versionen (gerne auch die der von ihm geliebten Hardrock-Stücke) tüchtig umkrempelte. Dem Publikum gefiel das - und so entstand die Idee zu dieser CD. Hier versammelte Gus verschiedene Re-Interpretationen seiner eigenen Stücke, deren Arrangements er bis auf akustische Gitarre, Stimme, Piano und Cello "entkernt" hatte und die Publikumsfavoriten der von ihm bei seinen Konzerten gecoverten Stücke ("Birds" (Neil Young), "You Are The Everything" (R.E.M.), "Don't Fear The Reaper" (BOC) und "Positively 4Th Street" (Bob Dylan)). Diese CD ist zugleich eine Verbeugung vor den Wünschen der Fans, wie auch ein Statement Gus Blacks, des Live Performers. Von hier aus kann er beruhigt in die Zukunft blicken und wir dürfen gespannt sein, was er da noch alles finden wird.