Das Tolle an den Bluetones ist, dass die Jungs immer noch wie eine viel versprechende junge Nachwuchsband klingen. Und das nach nahezu 12 Jahren Bandgeschichte! Ihre jugendliche Begeisterung haben sich die Bluetones also nie abkaufen lassen - und das in einer Umgebung, die nach dem Geschmack des Momentes giert und alles andere beiseite drängt. Wie kann man sich da mit Beständigkeit über Wasser halten?

Wahrscheinlich gar nicht - das ist wohl auch der Grund, warum die Jungs jetzt auf dem Cooking Vinyl Label auftauchen. Und tatsächlich: In der Info ist von Sinnkrise und drohender Resignation zu lesen. Nun, wenn es Alben wie diese braucht, um sich am eigenen Haarschopf aus der Malaise zu ziehen, dann sei es drum. Die Bluetones schöpfen hier aus dem Vollen und zaubern einen gutgelaunten Neo-Beat-Hit nach dem anderen hin - mal rockig, mal poppig, mal Mod, mal Blues - nur nicht Hip und Hop. Dazu gibt's witzige Texte mit manchmal durchaus ernst gemeintem, sozialpolitischem Inhalt. Dass das alles dann zwar mit der Energie entsprechender Nachwuchsbands, aber ohne deren nervtötende Überheblichkeit daherkommt und hier niemand behauptet, das Salz in der Suppe erfunden zu haben, macht diese Scheibe dann auch gleich eine ganze Portion sympathischer als vergleichbare Next Big Dingers. The Bluetones are here to stay!