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John Vanderslice - Romanian Names

Platte der Woche

KW 21/2009


John Vanderslice - Romanian Names
Dead Oceans/Cargo
Format: CD

John Vanderslice muss ein besonderes Gen besitzen, welches ihm erlaubt, am laufenden Band wunderbare Melodien zu produzieren. Auf seinem neuesten Album "Romanian Names" hat er es schon wieder geschafft, durchgängig von seinem Gespür für harmonische Klänge Gebrauch zu machen. Nicht nur das, denn im Vergleich zu früheren Werken scheinen seine neuen Songs dieses Mal noch ausgereifter. Sie bedienen sich meist einer subtilen Instrumentalisierung, die die Stücke einerseits sehr zugänglich macht, aber niemals banal erscheinen lässt. Dafür hat John Vanderslice nicht nur melodisch, sondern vor allem textlich zu viel Leidenschaft und Hingabe in seine Lieder einfließen lassen.

Im Gegensatz zu oftmals politisch angeregten Themen auf vorangegangenen Alben, legt Vanderslice den Fokus dieses Mal auf weitaus persönlichere, wenngleich ebenso bewegende Inhalte. So sind es Geschichten, die mit narrativem Charakter von beendeten Beziehungen erzählen oder Reaktionen eines gebrochenen Herzens einfangen, die wie in "C&O Canal" rachesüchtiger Natur sind: "I tracked down your friend/ And won her heart over slowly/ Then I walked away/ Hope it gets back to you some day".

Viele der vermittelten Motive bleiben vor allem wegen John Vanderslices unsagbar stimmigen Gesang im Gedächtnis und so fühlt man sich alle Nase lang dabei ertappt, wie man diesem summend folgt. Selbst wenn die Texte teilweise Momente voller Verluste aufgreifen, sprechen die Lieder melodisch gesehen oft eine weitaus heiterere Sprache und zeichnen ein nicht mehr ganz so graues Bild. "Romanian Names" beinhaltet nicht nur vergnügte Upbeat-Nummern, sondern auch Balladen, die besonders zielgerichtet und mit viel Einfühlungsvermögen umgesetzt werden. Der Titeltrack "Romanian Names" und der letzte Song auf der Platte "Hard Times" sind beides Musterbeispiele für Vanderslices Umgang mit sanfteren Tönen und seine Fähigkeit, die Distanz zwischen dem Erzählten und dem Hörer minimal zu halten. Dieser geringe Abstand ist es auch, der es einfach macht, das Album schnell ins Herz zu schließen.



-Annett Bonkowski-


Live: "Romanian Names"

 
 
 

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