Was Burlesque für den Striptease ist, ist die Band Noblesse Oblige für die Musik: Eine mit edler und zum Teil kecker Zurückhaltung dargebotene Kunstform mit viel Retrocharme und Eigendynamik. In Sachen Noblesse Oblige trägt zu dem ganz individuellen Charakter die französische Sängerin Valerie Renay bei, die dem Projekt neben dem deutschen Produzenten Sebastian Lee Philipp Stimme gibt. Und obwohl in der Heimat noch weitgehend unbekannt, ist das Duo mittlerweile von London, wo es bereits seit sechs Jahren ein echter Insidertipp der Indie-, Underground- und Electroszene ist, nach Berlin umgesiedelt, dass nun mit dem neuen und bereits dritten Album "Malady" ordentlich gerockt werden soll.
"Malady" ist so geheimnisvoll wie das Berlin der 20er und so rockig wie das der späten 70er Jahre, denn auf "Malady" geht es um Okkultismus, um Wahnsinn, Liebe und immer auch ein bisschen um den romantischen "Retrokitsch", mit dem Noblesse Oblige bekannt geworden sind. Fazit: Manchmal muss auch eine deutsch-französische Band den Umweg über die Szenehauptstadt London gehen, um es in der Heimat zu schaffen, um im Fall von Noblesse Oblige kann man nur hoffen, dass mit "Malady" auch in Deutschland endlich der Durchbruch kommt.