"Four guys from the desert playing kick ass rock'n'roll" beschrieb John Garcia einmal die Musik seiner Stoner Metal Band Kyuss. Ähnliches führen die vier Jungs von Mirsie im Schilde, obwohl sie nicht aus der amerikanischen Prärie, sondern aus Italien stammen. Auf ihrem Debütalbum "Aliens In A Bra" rocken und rollen sie sich dermaßen durch elf energetische Knaller, daß es Liebhabern harter Gitarrenriffs wahre Freude bereiten wird. In klassischer Besetzung verarbeiten Lu (voc), Ponch (g), Pie (g/b) und Ciuski (dr) alles, was laut und gut ist ohne dabei in die Nu Metal-Ecke zu rutschen. Vielmehr ist die Scheibe schön rau und unfertig produziert, ganz in der Tradition von 60er Jahre Garagen Rock. Trotz aller Gitarrengewitter hört man schon mal den Funk ("Nation Code") heraus, dann gar den Blues ("I Came From The Picture") und werden Anhänger atmosphärischer Balladen gleich dreifach zufrieden gestellt. Ein Kaufargument hält freilich das taufrische italienische Label Freakshow Records parat: Unter
www.freakshowrecords.com kann Mirsies Erstlingswerk für unschlagbare 20,- DM bestellt werden.
Derjenige, der nach differenzierteren Klangmustern sucht, wird Mirsie bestenfalls als grundsolide Krachmacher einstufen. Für alle anderen kann die Devise nur lauten, falls die vier Italiener je den Weg über die Alpen finden werden: Nichts wie hin, so viel Bier wie möglich trinken und noch mehr abrocken.