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Chris Cubeta - Apoe Make My Day/Indigo
Format: LP
Als Gitarrist von Wakey Wakey - dem Projekt seines Kumpels Chris Grubbs - und als Frontman seiner eigenen Band Christ Cubeta & The Liars Club hat Chris Cubeta seine Bemühungen in kollaborativer Hinsicht zur Genüge ausgeschöpft. Insofern überrascht es denn nicht, dass sich Cubeta für sein persönlichstes Werk dann auch ganz alleine auf sich selbst verlässt - und sein Faible als selbsternannte "Studioratte" nutzt, um die neuen Songs Layer für Layer im Alleingang aufzuschichten. Der Anlass für dieses letztlich grüblerische Werk ist eine Alzheimer-Diagnose seiner Mutter und - dadurch angestoßen - sein eigenes Verhältnis zu seinen depressiven Anwandlungen. Wie gesagt: Es ist nicht erstaunlich, dass er sich zu solch ernsten Themen privat äußern will - aber es ist dann schon überraschend, dass er auf der musikalischen Seite nicht auf seine Erfahrungen als Americana-, Folk- und Roots-Rocker setzt, sondern sich als Stilmittel dem Prog-Sound der 80er Jahre zuwendet. Denn progressive Rockmusik und Artverwandtes sind ja nun mal Stilmittel, die eher an den Intellekt als an das Bauchgefühl oder die Emotionen appellieren. Und so kommt es denn, dass diese ziemlich schonungslose Abrechnung mit den Powers That Be (die in der kumulativen Erkenntnis "There Is No God" gipfelt) zwar technisch, klangtechnisch und künstlerisch auf der höchstmöglichen Ebene stattfindet, aber rein musikalisch wegen des artifiziellen Studio-Ansatzes wenig Versöhnliches bietet - auch dann nicht, wenn sich Cubeta mit Inbrunst und Nachdruck gesanglich einbringt.
-Ullrich Maurer-
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