Eine rechte Geschichtenerzählerin ist die amerikanische Harfenistin und Komponistin Mary Lattimore trotz illustrativer Songtitel wie "And Then He Wrapped His Wings Around Me", "Blender In A Blender" oder "Music For Applying Shimmering Eye Shadow" systembedingt immer noch nicht. Denn obwohl sich Mary für ihr neuestes Album illustre Gäste wie Meg Baird, Lol Tolhurst oder Rachel Goswell einlud, die ihre Klangimpressionen (denn darum handelt es sich) zuweilen gar mit nonverbalem Gesang anreicherten, ist auch "Goodbye, Hotel Arkada" wieder ein reines Instrumental-Album geworden.

Das Erzählen von Geschichten liegt aber vielleicht auch gar nicht in der Absicht Marys, denn ihre meditativen Klanglandschaften erzeugen - auf der emotionalen Ebene - eher Bilder als Handlungsstränge. Die sechs neuen Klangmalereien wurden - so Lattimore - von "verwelkenden Blumen in Vase, geschmolzene Kerzen und dem Älterwerden" inspiriert. Kurzum: Das neue Album ist eine wohl eine Meditation über die Vergänglichkeit und somit auch den Lauf der Zeiten und das Älterwerden. Ganz gut also, dass die Songs - bei denen Marys Harfensounds gerne auch mal in atmosphärische Klangwolken gepackt werden - niemals ins Depressive abgleiten, sondern stets auch eine tröstliche Stimmung vermitteln.