Schon so alt. Aber auch so gut! Die Stage Bottles legen uns nach zehn Jahren endlich wieder eine richtig feine neue Platte voller Punkrock und Gefühle auf den Player. Eine Platte, die nicht mal ein wenig nach einer Band klingt, die seit 30 Jahren am Start ist. "We Need Each Other" klingt nach einer Band, die die Musik von damals heute liebt. Und nach einer Band, die was zu sagen hat. Aber das ist ja nichts Neues.

1993 ging es in Frankfurt mit den Stage Bottles los, seit dem ist die in der antifaschistischen Skindhead-Szene entstandene Band weltweit unterwegs, unter anderem spielte man in Kanada, Russland, Mexiko, Weißrussland und nahezu jedem europäischen Land. Nicht immer in der selben Besetzung, aber immer mit der selben Einstellung. Sie selber schreiben auf ihrer Webiste: "The basic issues are ment to inspire antifascist actions, a critical point of view to society and capitalism, a strong affinity to football and its subcultural elements on the terraces and also issues from daily life."

Neu sind die zwölf Lieder auf dieser Platte, von denen tatsächlich keines kacke ist und die, siehe oben, eine Menge Einflüsse von damals haben. Immer wieder schimmern Bands wie Rancid, die Generators und ganz besonders die Bouncing Souls durch. Druckvoller Punkrock, schnell, melodisch, 90er Style, aber ohne die skatepunkische Cheesigkeit. Richtig stark, mächtig mitreißend. Und nicht alles, was die Band kann. Immer wieder verfeinern die Stage Bottles ihre Songs mit Oi!, Ska (stark: "The People Who Don't Care"), natürlich wundervollen Bläsern oder auch mal angefolkten Momenten … und selbst vor Sprechgesang machen sie nicht Halt. "Meant To Be" aber klappt tatsächlich auch. Wie die Platte im Ganzen, wie dieses äußert leidenschaftliche, kraftvolle, sehr energetische Album-Comback der Stage Bottles klappt. Sehr.