Mit ihrem ungewöhnlichen Mix aus Indie-Pop, Post- und Krautrock-Elementen und orientalischen Vibes überraschte das Allstar-Ensemble Oum Shatt vor sechs Jahren mit einem Debüt-Album, wie man es in solcher Form gewiss noch nicht gehört hatte. Wie das so ist mit Bands, die aus den Mitgliedern anderer Acts (hier etwa Fenster, Die Türen, oder Peaches) bestehen, ließ sich daraus dann kein tragbarer Dauerzustand entwickeln. Umso schöner, dass Jonas Poppe, Chris Imler, Richard Murphy und Rémi Latournelle nun Zeit fanden, ein zweites Album einzuspielen - und noch mal ordentlich draufzusatteln. Dabei blieben die Grundcharakteristika - allen voran die systembedingt ungewöhnlichen harmonischen und rhythmischen Strukturen und die Instrumentierung - allesamt erhalten, in Sachen überraschender Sound-Ideen, Songwriting, Gesang und (ziemlich überraschendem) selbstironischem Humor legten sich die Jungs indes richtig ins Zeug und fabrizieren eine ganze Reihe obskurer Hits, die allesamt dadurch überzeugen, dass sie extrem unterhaltsam und abwechslungsreich organisiert sind - ohne sich dabei an konventionellen Formaten zu orientieren.