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Lime Garden - One More Thing

Platte der Woche

KW 09/2024


Lime Garden - One More Thing
So Young/Rough Trade
Format: LP

Zeitgleich mit der Veröffentlichung des Debütalbums "Prelude To Extasy" des Londoner Quintetts The Last Dinner Party erschien dieser Tage auch das Debüt "One More Thing" des Brightoner Quartetts Lime Garden. Das ist insofern von Interesse, als dass beide Bands gewisse Parallelen aufweisen. Wie auch The Last Dinner Party bestehen Lime Garden aus (in dem Fall vier) Frauen, die sich verbündet haben, um dem männerdominierten Musikbiz den kreativen Stinkefinger zu zeigen und wie The Last Dinner Party verwenden Lime Garden dabei musikalische Elemente aus der großen Zeit des Glam-Rock und Drama-Pops der 70er Jahre.

Es gibt aber auch deutliche Unterschiede. So haben Lime Garden zwar keinen Major-Vertrag ergattern können wie ihre Mitbewerberinnen, sind dafür aber länger im Geschäft. Schon 2017 fanden sich die Damen zusammen und haben sich mit zahlreichen Touren und Festival-Auftritten (auch 2022 auf dem Reeperbahn Festival) einen Namen als obercoole Live-Band gemacht, bevor sie erst daran gingen, ihre Musik auf Konserven zu bannen. Es ist dann auch so, dass die Musik von Lime Garden deutlich poppiger, verspielter und (dank Gitarristin Leyla Deeley) psychedelischer angelegt ist als die von TLDP. Hinzu kommt, dass Lime Garden mit weniger Ressourcen auskommen müssen, daraus, dann aber das bestmögliche machen. Der Sound von Lime Garden ist auch nicht so poliert und aufwendig in Szene gesetzt. Kein Wunder, dass das Quartett ihre eigene Musik als "Wonk Pop" (ein britischer Ausdruck für schrullige, angeschrägte Pop-Musik) bezeichnet und Songtitel wie "Pop Star" mit Zeilen wie "I don't wanna work my job 'cause life is fleeting and I'm a popstar" im Angebot hat. Vom klassischen Gitarrenpop über Punk-Riffs bis hin zu New Wave, Disco und psychedelischer Traumtänzerei binden Lime Garden so ziemlich alles ein, was dem Gesamtkonzept nicht ausdrücklich zuwider läuft und vor allen Dingen dem Song selbst dienlich erscheint. Mit den zuvor als Singles veröffentlichten Tracks "I Want To Be You", "Mother" "Pop Star" und "Neoptism (Baby)" hält "One More Thing" somit bereits einige veritable Hits bereit. Insgesamt empfehlen sich Chloe Howard, Leila Deeley, Tippi Morgan und Annabel White auf diesem Album als unterhaltsame, weniger verbissene, verkopfte und manische Ergänzung des Angebotes in Sachen britischer Indie-Pop-Acts.


-Ullrich Maurer-


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