Es ist ja ein weiter Weg von der Schweiz bis nach Tucson, Arizona, wo das Studio steht, in dem u.a. Giant Sand und Calexico ihren Sound definierten. Aber erstens mussten die vier Schweizer den Weg ja nicht alleine gehen (mit dabei war Produzent John Parish und Labelgründer Fig, seines Zeichens auch Gitarrero bei Favez) und zweitens war es der richtige. Die Magicrays, die ja weniger für ihre Rockpower, als für die beinahe zerbrechlichen Song-Strukturen bekannt sind, erleben hier quasi eine Neugeburt in Sachen Sound und können mit einem Album überzeugen, das insbesondere Atmosphärisch neue Maßstäbe für sie setzt. Da Parish zudem ein Mann ist, der Haken und Ösen mag und dem eine glatte Produktion zuwider ist, steht das Ergebnis geradezu greifbar. Auch wenn hier ein wenig viel von Soundästhetik die Rede ist: Es sind dennoch stets die Songs, die im Zentrum stehen - und hier wieder Raphaels einschmeichelnder Gesang. Lobend erwähnt werden müssen auch noch die einfühlsamen Arrangements, bei denen besonders das von Fig beigesteuerte Piano erwähnt werden muss. Auch wenn die Scheibe gefühlsmäßig eher etwas für Herbstabende ist: Mit "On The Shoreline" ist den Magicrays ein großer Wurf gelungen.