Weit weniger lamentös, als der Name dieses Duos vermuten ließe, gibt es hier eine federleicht hingestreichelte Folk-Pop-Scheibe zu bestaunen, wie es sie wohl seit der entsprechenden Phase der Beatles nicht mehr gegeben hat. Auf ihrem zweiten Album besinnen sich die durch MySpace und iTune-Downloads verwöhnten (und seit kurzem verheirateten) Neo-Folkies Deb Talan und Steve Tannen ganz auf die Tugenden der klassischen Blütezeit des Genres - wenngleich sie mit ihren gelegentlichen Indie-Gitarren auch mal die Moderne einfließen lassen. Der bezaubernde Boy-Girl-Gesang, die dahingleitenden Gesangsharmonien, die niemals angestrengt wirkenden Gitarrenfiguren, die leichtfüßig agierende Band, die mit Streichern angereicherten, meist akustisch ausgerichteten Arrangements und die poppigen Melodiemomente zeichnen dieses zweite Album aus. Dafür, dass die Sache nicht zu leichtfüßig (und damit ggf. zu beliebig) wird, sorgen die nachdenklichen Texte, die sich durchaus auch einmal mit düsteren Themen widmen. Mit "Hideaway" ist den Weepies ein großer Wurf in Sachen Folk-Pop gelungen.