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Tonträger-Review
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Jolie Holland - The Living And The Dead Anti/SPV
Format: CD
Die appalachische Billie Holiday, wie sie in Fachkreisen nicht ganz ohne Grund genannt wird, stellt sich auf dem neuen Album musikalisch in weiten Teilen neu auf. Appalachisch ist hier nur noch der klagende Grundton des Vortrages und gewisse, zumeist jedoch recht bluesig gehaltene Folknummern. Der Rest geht in eine andere Richtung: So meint der geneigte Zuhörer hier zu Beginn etwa die 10.000 Maniacs und gegen Ende Eleni Mandell heraushören zu können. Vielleicht sind Marc Ribot und M. Ward (der sich immer mehr zu DER grauen Eminenz im alternativen Songwriter-Lager entwickelt), die beiden aktuellen Mitstreiter von Jolie Holland hier nicht ganz unschuldig. Ribots glasklare Gitarren, Wards ruppiger Alt-Country-Einfluss, die bluesigen Wurzeln Jolie Hollands und eine ganz neue Vorliebe für hemmungslos ausgelebte Melodiebögen sorgen jedenfalls für mehr Abwechslung als das bisherige Holland-Oeuvre aufzubieten hatte. Puristen werden hierdurch zwar eher abgeschreckt werden - für alle anderen bietet diese Scheibe indes viel Lohnenswertes und Spannendes in Sachen traditionellen Songwritings mit eigener Identität.
-Ullrich Maurer-
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