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Lana Del Rey - Did You Know That There's A Tunnel Under Ocean Blvd

Lana Del Rey - Did You Know That There's A Tunnel Under Ocean Blvd
Urban/Universal
Format: LP

Um es kurz auf den Punkt zu bringen: Das, was Lana Del Rey mit ihrem nunmehr neunten Album musikalisch präsentiert, versuchte sie in Ansätzen bereits mit ihrem dritten Werk "Ultraviolence" - hatte damals allerdings noch nicht den Überblick und die Connections, um dieser Vision auf der kreativen Ebene wirklich gerecht werden zu können. Das ist heute natürlich anders: Auf "Did You Know" kann sich Lana auf eine ganze Riege von Co-Writern, Produzentenfreunden und Gastmusikern verlassen - und sich folgerichtig auf das Songwriting und die Darbietung konzentrieren.

Von der Popmusik hat sich Lana dabei weitestgehend verabschiedet (was wohl auch schon das Ziel von "Utraviolence" war). Ihre aktuellen "Hollywood Noir"-Dramen kommen in Gewand von stilvollen Piano-Balladen daher, bei der Lanas Bemühungen, sich dem Werteprinzip des klassischen American Songbook anzunähern, deutlich zu erkennen sind. Komplexe Songstrukturen jenseits des üblichen Strophe/Refrain-Schemas, schwelgerisch opulente Streicherarrangements und Gospel-, Spiritual- und HipHop-Akzente bestimmen weitestgehend die Sound-Ästhetik. Wenn sich Lana dabei in Richtung konventioneller Elemente orientiert, dann gleicht sie sich der Ästhetik ihrer Gast-Sänger wie z.B. Father John Misty, SYML oder Juda Smith an. Letzteren wie auch den Prediger Jon Batiste lud Lana darüber hinaus ein, mit improvisierten Predigten den spirituellen Elementen des Albums Vortrieb zu leisten, denn inhaltlich konzentriert sich Lana dieses Mal auf eine stark codierte Familienchronik, zu deren metaphorischem Tunnel (der sich dann auch im Titel des Albums widerspiegelt) - laut ihrer eigenen Aussage - nur Familienmitglieder einen echten Zugang haben können. Was aber nichts macht, denn Lanas Technik, ihre Lyrics mit provokativen sprachlichen Profanitäten auf der einen Seite und anschaulichen kulturellen Referenzen auf der anderen zu durchziehen, ermöglicht dem Hörer durchaus einen interpretatorischen Zugang. Unter dem Strich ist dies also Lanas bislang persönlichstes Album geworden - und eines, welches sie wohl immer schon hatte machen wollen.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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