09.02.2005 http://www.gaesteliste.de/texte/show.html?_nr=914 |
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MY CHEMICAL ROMANCE |
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Sechs Gründe |
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Wenn eine Band bereits ihr zweites Album beim Platten-Giganten Warner veröffentlicht, dieses auch noch mit Star-Produzenten Howard Benson aufgenommen hat und von jedem nur erdenklichen Medium - wieder einmal - als die Retter des Rocks bejubelt wird, dann herrscht größte Hype-Gefahr. Also heiße Luft und nichts dahinter? Häufig. Aber nicht bei My Chemical Romance. Denn sie sind tatsächlich das, was alle schreiben: Großartig.
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"Wir werden aber niemals Popstars", vermutet MCR-Sänger Gerard Way im Gespräch mit Gaesteliste.de. Zusammen mit Bruder und Basser Mikey sitzt er im Tourbus vor dem Hamburger Logo. Die beiden schlürfen Kaffee, sind verschlafen und einfach nett. Zuvorkommend, höflich, bescheiden. Das Gegenteil von dem, was der gemeine Popstar in der Regel ist. "Wir sind zwar kommerziell erfolgreich und auch in unserer Musik finden sich bestimmt Pop-Elemente, aber wirkliche Popstars werden wir niemals werden", lacht der noch ungeschminkte Sänger. "In den Staaten ist ein Popstar jemand, der dauernd im Fernsehen präsent ist, in Arenas spielt und nur selten seine Songs selber schreibt", wirft Mikey ein. Und trotzdem, My Chemical Romance haben das Zeug zu Popstars. Jedenfalls nach europäischer Definition. Dafür sprechen sechs Gründe.
Die Musik
Der Produzent |
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Die Optik
Sie fallen schon durch ihre Optik auf und dürften so auch bei Rock-fremden Musikhörern für Aufsehen sorgen. Gerard: "Make Up und ein Image sind sicher nicht so wichtig wie die Musik, aber es schon gut, ein Image zu haben. Wir haben uns jetzt nicht überlegt, was besonders gut ankommt, sondern uns über drei Jahre natürlich entwickelt. Erst in letzter Zeit haben wir etwas mehr darauf geachtet." Gerard schminkt sich inzwischen sein Gesicht weiß und malt sich rote Farbe um die Augen. Gitarrist Frank Lero und Drummer Bob Bryar würden auch bei AFI oder Marilyn Manson nicht auffallen und Ray Toro - ebenfalls Gitarrist - verfügt über eine mächtige Lockenpracht, die einige Blicke auf sich zieht. Nur Mikey ist auf der Bühne wie im Interview: Normal und unauffällig. "Das Gesamtpaket muss passen", glaubt Gerard. "Neben der Akustik sollte auch die Optik stimmen. Sieh dir nur David Bowie zu 'Ziggy Stardust'-Zeiten an. Das Aussehen und die Show können die Musik unterstützen."
Die Zeit
Die Live-Qualitäten
Doch trotz dieser fantastischen Voraussetzungen, spüren My Chemical Romance keinen Druck. "Die Erwartungen, die viele an uns haben, sind sehr aufregend. Natürlich glauben viele, wir könnten mächtig groß werden, aber wir gehen die Sache ganz ruhig an", gibt sich Gerard gelassen. "Vor unserem ersten Album war der Druck viel größer, schließlich hatten wir damals nur neun Tage Zeit. Und das ist nicht wirklich viel Zeit. Diesmal hatten wir keine terminlichen Zwänge und konnten uns alle Zeit der Welt lassen. Wir konnten also ein Album machen, wie wir es wollten." Und eigentlich ist es doch das, was für eine Karriere als ehrliche Popstars nötig ist... |
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Interview: -Mathias Frank-
Fotos: -Pressefreigaben- |
Aktueller Tonträger: Three Cheers For Sweet Revenge (Reprise/Warner Music) |
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