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SNOW PATROL
 
Die Stadionband von nebenan
Snow Patrol
Als wir Snow Patrol das letzte Mal trafen, waren sie eine kleine schottische Band mit irischen Wurzeln, die sich gerade über wachsende Erfolge in der Heimat freuen konnte und bei ihren Konzerten hierzulande in Läden wie dem winzigen Kölner Underground Station machte. Doch als sie auf ihrer jüngsten Europatournee im Fahrwasser des geradezu unfassbar erfolgreichen aktuellen "Eyes Open"-Albums einen Stopp in Köln einlegt, um im E-Werk aufzutreten, zeigen sich Veränderungen.
Nicht nur, dass es nun nicht mehr allein Gary Lightbody ist, der sich der Presse stellt, nein, während unseres Gesprächs mit Nathan Conolly muss der Gitarrist gleich mehrfach aufstehen, um durch den Zaun des E-Werk-Biergartens hindurch Autogramme für draußen wartende Fans zu schreiben. "Diese Dinge passieren uns in letzter Zeit immer öfter", gibt er zu. "Allerdings schätzen wir uns glücklich, nicht eine von den Bands zu sein, die dir von jedem Magazincover entgegenspringen. Außer in der 'Hot Press' in Irland sind wir noch nie auf einem Titelblatt gewesen. Ich kann mich zum Beispiel in meiner Heimatstadt völlig frei bewegen, ohne dass ich ständig angesprochen werde."

Trotzdem: Inzwischen spielen Snow Patrol zumindest in Großbritannien in der Coldplay-Liga, in der ein Konzert in der rund 11 000 Menschen fassenden Wembley Arena allein nicht mehr reicht, um den Fanansturm zu bewältigen, den das im Frühjahr veröffentlichte "Eyes Open" ausgelöst hat. Kommen Snow Patrol eigentlich bei dieser rasanten Entwicklung noch mit, oder können sie es manchmal selbst gar nicht glauben, wie schnell alles passiert? "Genau das ist es!", stimmt Nathan zu. "Natürlich können wir begreifen, was alles passiert, aber manchmal schaust du dir die nackten Zahlen an und denkst: 'Fuck!' In Großbritannien - und seit Neuestem auch in den USA - laufen die Dinge wirklich so gut für uns, dass das manchmal nicht wirklich einfach zu verarbeiten ist. Wir haben gerade daheim unsere größten Shows überhaupt gespielt - vor 20 000 Menschen. Wenn es in solche Dimensionen geht, nimmst du das Publikum allerdings nicht mehr als Einzelpersonen wahr, es ist dann nur noch eine kompakte Masse. Die großen Zuschauerzahlen sind etwas völlig Neues für uns, wir spielen lieber vor einem kleineren Publikum, denn da wissen wir wenigstens, wie der Hase läuft!"

Allerdings kann man beim Hören von "Eyes Open" schon auf die Idee kommen, dass diese Platte maßgeschneidert wurde, um auch einem größeren Publikum zu gefallen... "Daran haben wir bei der Produktion überhaupt nicht gedacht. Dass die Songs größer und epischer sein sollten, war definitiv ein Ziel für uns, aber nicht mit dem Hintergedanken, dass sie sich später ein einer Arena gut anhören würden. Das Album reflektiert vor allem auch, dass wir inzwischen viel selbstbewusster geworden sind - und besser!" Dass Snow Patrol, die dieser Tage ihre neue Single "Chasing Cars" auch in Deutschland veröffentlichen, vielleicht doch cooler sind, als man bei so viel Mainstream-Erfolg erwarten könnte, bewiesen sie diesen Sommer bei einem Konzert in Norwegen. Wegen einer Terrorwarnung in London schafften es nur drei der fünf Bandmitglieder nach Oslo, wo die Band im Rockefeller Club im Rahmen des alljährlichen Oya-Festivals auftreten sollte.

Anstatt allerdings den Auftritt zu canceln, rekrutierten Gary und Co. kurzerhand Ken Stringfellow, der gerade für Proben mit seiner neuen Band The Disciplines in Norwegen weilte (und auf "Eyes Open" Keyboards gespielt hatte), als vierten Mann, und Snow Patrol bestritten das Konzert akustisch. Die Höhepunkte sollen dabei der Singalong bei "Chasing Cars", "Run" und "Set The Fire To The Third Bar" gewesen sein, bei dem Stringfellow nicht nur als Instrumentalist, sondern auch gleich noch als Ersatz für Duett-Partnerin Martha Wainwright fungierte. Und weil das Publikum nach dem verständlicherweise kurzen Set nicht genug hatte, spielte Gary als Zugabe dann sogar noch das Bright Eyes-Cover "You Will. You? Will. You? Will. You? Will". Eine gelungene Rettungstat, die ähnlich auch noch einmal bei einem Festival in Belgien vonnöten war. "In Belgien war zwar die komplette Band vor Ort, aber das gesamte Equipment war verschüttgegangen", erinnert sich Nathan. "Also sind Gary und ich mit zwei Akustikgitarren vor die 10 000 Menschen getreten und haben auf der riesigen leeren Bühne ein paar Songs gespielt. Das war ziemlich nervenaufreibend, aber dass wir den Auftritt nicht abgesagt haben, hat uns viele Sympathien eingebracht."

Ist das nicht ein gutes Gefühl zu wissen, dass es auch ohne den ganzen Technikapparat funktionieren kann? "Ja! Das unterstreicht natürlich die Qualitäten der Songs, dass sie auch auf sehr ursprüngliche Art gespielt werden können", sagt Nathan und fügt lachend hinzu: "Nicht alle, aber zumindest sechs funktionieren!"

Weitere Infos:
wwww.snowpatrol.net
www.myspace.com/snowpatrol
www.snowpatrol.de
Interview: -Simon Mahler-
Foto: -Pressefreigabe-
Snow Patrol
Aktueller Tonträger:
Eyes Open
(A&M/Universal)
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