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CORTNEY TIDWELL
 
Junge, Junge!
Cortney Tidwell
Es kommt nicht von ungefähr, dass es Cortney Tidwell mit den Jungs hat. Zwar stammt die Songwriterin aus Nashville und zwar war ihre Mutter eine dieser vielen Aspirantinnen des Genres, (die es freilich über einen längeren Zeitraum dann auch nicht schaffte und viel zu früh verstarb) aber mit Country und Mädchen-Pop hat Cortney jetzt nicht unbedingt etwas am Hut. Sie wurde bekannt als Duett-Partnerin von Kurt Wagner - und das trifft es dann schon eher, was die Zielrichtung betrifft. Obwohl ihr Vater als Studiomusiker der Industrie arbeitete und obwohl ihr Mann, Todd Tidwell, als Produzent des Genres gesucht ist, interessiert sich die Musikerin Cortney eher für Indie-Sounds links der Mitte als für klassischen Herzschmerz-Twang. Und diese Indie-Sounds werden gemeinhin immer noch größtenteils von Jungs produziert. Insofern passt Cortney, die über ein stilistisch bemerkenswert breitgefächertes Repertoire verfügt und die musikalisch mehr als das gelegentliche Wagnis eingeht, auch nicht wirklich in die Schublade "sensible Songwriterin".
"Nein", bestätigt Cortney, "obwohl ich aus einer typischen musikalischen Familie entstamme. Mein Vater und meine Mutter waren in den 70er Jahren sehr in der Country-Szene engagiert und mein Großvater ist sogar regelmäßig in der Grand Ole Opry aufgetreten und hat in den 50ern für Decca Schallplatten aufgenommen. Aber als ich aufwuchs, wollte ich mir alles anhören - bloß keine Country-Musik. Ich habe mich in Pop und New Wave gestürzt. Wenn ich mir heute aber meine Scheiben anhöre, dann stelle ich schon fest, dass sich das Country-Element irgendwo festgesetzt haben muss, so dass es heute durchschimmert." Wie kam Cortney denn eigentlich auf die Idee, Elektronik und konventionelle, organische Instrumente in ihren Songs nahezu gleichwertig gegenüberzustellen? "Nun, ich bin halt ein Country-Girl aus Nashville, das sich in New Wave und Synthies verliebt hat. Ich liebe aber auch Folk-Musik, so dass das, was ich schreibe, ein wenig aus beiden Welten enthält. Für mich ist ein pumpender Bass ebenso wichtig wie Melodien, Melodien, Melodien..." Wie entstehen denn Cortneys Songs? "Die entstehen nachts in meinem Keller", verrät sie, "normalerweise erfinde ich Dinge, indem ich sie aus dem Ärmel schüttele und hoffe, dass ich dran gedacht habe, das Tonbandgerät einzuschalten. Ich schreibe meine Songs auf dem Piano oder dem Omnichord." Das macht insofern Sinn, als dass ein Omnichord eine Art elektronischer Autoharfe ist, auf der sich mit wenigen Knopfdrücken die wunderlichsten Sounds erzeugen lassen.
Einige von Cortneys Songs kommen dann aber doch auch in der Art von simplen Folk-Balladen daher. "Nun, ich spiele alle möglichen Instrumente", erklärt Cortney dies, "wobei ich keines besonders gut spiele. Anstatt mich also auf ein bestimmtes Instrument zu konzentrieren, spiele ich - ziemlich schizophren - auf mehreren herum. Die meisten meiner Songs sind deswegen ziemlich simpel und die Gesangsmelodie muss das ganze Stück tragen." Und jetzt noch mal zum Mitschreiben: Was hat es mit den "Jungs" im Titel auf sich? "Ich bin von Jungs umgeben", schwärmt sie, "ich habe zwei Jungs zu Hause, mein Mann, meine Bandkumpels und meine besten Freunde sind immer Jungs gewesen. Vielleicht liegt das daran, dass zu der Zeit, als ich in jungen Jahren begann Musik zu machen, sich die Mädels für so etwas nicht interessierten. So habe ich mich also mit den schmutzigen Rock'n'Roll-Jungs zusammengetan und stattdessen mit ihnen rumgehangen. Weil sie sich für Musik interessierten und auch darüber reden wollten. Leider habe ich meine weiblichen Freunde verloren, seit ich begann, Scheiben aufzunehmen - was schade ist." Wie wichtig sind eigentlich Texte für Cortney? Es ist - aufgrund einer Vielzahl von Effekten (meistens Hall oder Echo) nämlich nicht ganz einfach, diese überhaupt zu verstehen. "Also Stimmen sind für mich einfach weitere Schattierungen und Muster. Die Worte selbst sind so etwas wie eine nachgeschobene Sache. Ich arbeite immer zuerst an der Melodie und die Worte improvisiere ich dazu. Normalerweise nehme ich sogar die jeweils ersten Takes..."
Cortney Tidwell
Wie sieht sich Cortney dann als Sängerin? "Ich sehe die Stimme als Instrument an", erläutert Cortney, "als Teen habe ich klassischen Gesang studiert und lege heutzutage viel Wert auf die Gesangsmelodien. Meine Texte sind sehr persönlich und - ehrlich gesagt - entziffere ich immer noch deren Bedeutung." Welche Herausforderungen sieht Cortney denn als Musikerin? "Meine Songs basieren auf meinen eigenen Erlebnissen, dem Leben auf dem Lande und - Farben. Was mich beinträchtigt ist der Umstand, dass ich auf der Gitarre ziemlich eingeschränkt bin. Ich ziehe es tatsächlich vor, Drums und Keyboards zu spielen." Was ist für Cortney Tidwell - alles in allem - das Wichtigste bei ihrer neuen CD "Boys"? "Der Umstand, dass diese CD tatsächlich von jedem Jungen handelt, den es in meinem Leben gegeben hat", führt sie aus, "und zwar den guten, den schlechten und meinen Kindern - die ich während des Aufnahmeprozesses habe aufwachsen sehen - quasi von Babies zu Boys."
Weitere Infos:
www.myspace.com/cortneytidwell
en.wikipedia.org/wiki/Cortney_Tidwell
www.lastfm.de/music/Cortney+Tidwell
Interview: -Ullrich Maurer-
Fotos: -Pressefreigaben-
Cortney Tidwell
Aktueller Tonträger:
Boys
(CitySlang/Universal)
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