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VIKTER DUPLAIX
 
Style-Hopping!
Vikter Duplaix
Noch nicht einmal jenseits der 30, kann Vikter Duplaix nicht nur bereits auf mehr als ein Dutzend Jahre im Musikbusiness zurückblicken, sondern auch auf unglaubliche 100 Platten, die seinen Namen tragen. Veröffentlichungen von Erykah Badu, Jazzanova, King Britt's Sylk 130, Jamiroquai, Me'Shell Ndegecello oder Incognito tragen seinen Namen, denn Vikter ist musikalisch in so ziemlich jedem musikalischen Genre zwischen Deep House, R&B und Neo-Soul zu Hause. Angefangen hat seine Karriere als Tontechniker noch zu Highschool-Zeiten in seiner Heimatstadt Philly, wo er nicht nur mit DJ Jazzy Jeff (dem früheren Partner von Will Smith), sondern auch mit Philly-Soul-Legende Kenny Gamble zusammenarbeitete. Doch sich nur auf eine ohne Frage lukrative Karriere als Engineer zu beschränken, war Vikter zu wenig.
Heute fährt er deshalb gleich dreigleisig. Neben seiner Karriere als Producer und Solo-Künstler ist er auch als Remixer viel beschäftigt, und last but not least reist er als DJ um die Welt. Passend dazu veröffentlicht Vikter in der Studio K7-Serie "DJ-Kicks" jetzt sein erstes Mix-Album, das seine Vielseitigkeit einmal mehr unter Beweis stellt. 4Hero, De la Soul, Herbert oder Erykah Badu - nichts ist vor ihm sicher. Spielend springt Vikter zwischen Pop- und Electronik-Sound, obwohl er sich durchaus im Klaren ist, daß das nicht immer einfach ist. "In der elektronischen Musik geht es ja eigentlich nur um Tracks. Die sind meistens viel ausgefeilter und wesentlich besser produziert als ein typischer Popsong, aber es ist schwieriger, sich damit zu identifizieren, weil die Tracks oft kalt und leer sind", sinniert er beim Interview mit Gaesteliste.de in Köln. "Allerdings kannst du R&B- oder Pop-Platten auch einfach nicht in einem House-Club spielen, das funktioniert von einem rein technischen Standpunkt her nicht. Dem Mix fehlen einfach die Midrange- und Low-End-Elemente, die einen typischen House-Track ausmachen. Der richtige 'Punch' fehlt. Housemusic kannst du dagegen fast in jedem Club spielen, weil die Platten in der Regel sehr gleichmäßig gemixt und gemastered sind."
Erstaunlicherweise ist Vikter, trotz einer Vielzahl von Angeboten als Remixer, kein besonderer Fan der Tradition, von jedem Track gleich eine Handvoll verschiedener Mixe zu haben. "Ich mag sogar die ganze Idee des Remixens überhaupt nicht!" lacht er. "Von einem meiner Stücke, 'Manhood', hat es eine ganze Reihe Remixes gegeben, aber der einzige davon, der mir wirklich gefiel, war der, den ich selbst gemacht hatte, weil er letztendlich eine völlige Neuinterpretation des Stücks war. Die meisten Remixer legen einfach nur einen neuen Beat unter das Original und nehmen sich nicht die Zeit, die man für einen guten Mix braucht. Manchmal fehlt nicht viel, und mit ein bißchen mehr Zeitaufwand und musikalischem Gespür hätte der Remixer aus dem Track ein Meisterwerk machen können. Abgesehen davon gibt es ja unheimlich viele Stücke, die gar keinen Remix benötigen - es gibt dann trotzdem welche, weil irgendjemand meint, das sei der Trend!" Aber so sehr Vikter auch erfolgreich bemüht ist, seiner Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein - unfehlbar ist der deshalb noch lange nicht: "Manchmal passiert es mir, daß ich einen Song aufnehme, von dem ich ganz begeistert bin, und auf dem Weg vom Studio nach Hause mache ich das Radio an, und plötzlich läuft ein Song von vor zehn Jahren mit genau der gleichen Melodie, die ich gerade aufgenommen habte. 'Huch, ich dachte, das hätte ich mir eben ausgedacht!' Und dann war das damals sogar noch ein Riesenhit! Kein Wunder, daß mir die Melodie nicht mehr aus dem Kopf ging!" Von solchen kleinen Rückschlägen einmal abgesehen, würde es wohl trotzdem niemanden überraschen, wenn aus dem eher unbekannten Alleskönner, der bisher vor allem im Kleingedruckten bei den Credits von zig Veröffentlichungen auftauchte, dann doch noch ein richtiger Superstar werden würde, schließlich versteht er es äußert geschickt und stets mit dem richtigen Gespür für das Verhältnis zwischen Zeitgeist und Futurismus, sich seine eigenen Nischen zu schaffen. Schließlich kann nur, wer viele Freiheiten hat, diese auch nutzen. Vikter Duplaix ist ohne Zweifel ein Paradebeispiel dafür.
Weitere Infos:
www.k7.com/news/vikter.html
Interview: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Ali Kepenek-
Vikter Duplaix
Aktueller Tonträger:
DJ-Kicks
(Studio K7/Zomba)

 
 

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