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Interview-Archiv

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RACHAEL GORDON
 
Die Grenzgängerin
Rachael Gordon
"Rachael wer?", werden die meisten zu Recht sagen. Die Antwort lautet: Rachael Gordon aus San Diego, eine junge Newcomerin aus Kalifornien, die mit ihrem großartigen Album "The Coming Of Spring" die Herzen aller Power-Pop-Fans (aber nicht nur deren) höher schlagen lassen wird. Sie stammt aus San Diego, spielte früher in der Band The Sleazybeats, die allerdings nur einen Song, niedlicherweise "Phil Spector's Birthday" betitelt, auf einer Compilation unterbringen konnten. Solo veröffentlichte Rachael in Spanien eine EP namens "Very Idea" auf dem kleinen Label Snap Records und will jetzt mit ihrem ersten Album in Europa Fuß fassen.
Und das sollte ihr eigentlich problemlos gelingen, obwohl bzw. gerade weil sie mit "The Coming Of Spring" jegliches Schubladendenken vermeidet. Rachael springt scheinbar mühelos zwischen traditionalistischem Folk-Rock, gefühlsbetonten balladesken Rocksongs und großen Power-Pop-Hymnen hin und her und drückt dabei jedem einzelnen Song mit ihrer einmaligen Stimme ihren Stempel auf. "Ich liebe die Musik, und ich mag es, Grenzen zu überschreiten", sagt sie folgerichtig im Gaesteliste.de-Interview. "Das Album wurde über einen Zeitraum von zwei Jahren aufgenommen, deshalb ist es fast verwunderlich, dass es so zusammenhängend klingt. Die meisten Songs wurden eigens für mich geschrieben, und ich hatte das große Glück, mit einer Reihe hervorragender Songwriter zusammenzuarbeiten. Ich habe ihnen gesagt, nach was für einer Art von Song ich suchte, und sie kamen mit großartigem Material für mich zurück. Meine musikalischen Einflüsse sind weit verstreut - und ich denke, das hört man der Platte auch an. Ich mag alles zwischen Fairport Convention und Heart, Marianne Faithfull und was-weiß-ich. Meine Hörgewohnheiten sind also zeimlich eklektisch, und deshalb war die große Bandbreite der Platte auch geplant." Ans Publikum denkt sie bei den Aufnahmen indes nicht. "Ich denke eher dran, wie bestimmte Songs live auf der Bühne wirken werden. Als wir 'Drop By And Stay' aufnahmen, dachte ich sofort: Das wäre ein toller Song, um damit ein Konzert zu beginnen. Soweit es die Songauswahl angeht, denke ich allerdings nicht ans Publikum. Die Platte ist mein musikalisches Statement, und davon will ich nicht abweichen, obwohl ich natürlich hoffe, dass dem Publikum die Musik gefällt!"

Das wird sich kaum vermeiden lassen, nicht zuletzt wegen der großartigen Musiker, die auf der Platte mitmischen. Und Rachael musste sich noch nicht einmal großartig bemühen, sie zum Mitmachen zu überreden. "Es ging alles ganz natürlich. Die 'Szene' in San Diego ist sehr eng verbunden - jeder kennt jeden. Nach den Sleazybeats habe ich einige Shows mit Bart Mendoza als Akustik-Duo gespielt, und er hat auch die 'Very Idea'-EP für Snap produziert. Zu der Zeit ging ich mit Victor Penalosa (Melanies/Fuzztones/Zeros) aus, und so kannte ich auch seinen Bruder Hector (Flying Color/Zeros), und ich war schon mir Ray Brandes zehn Jahre befreundet, als er bei den Tell Tale Hearts landete. Es gibt sogar noch einige Musiker, die es nicht auf die fertige Platte geschafft haben. Sowohl Paul Collins und Jack Lee sollten eigentlich dabei sein, ebenso Morgan Young…und das sind immer noch nicht alle!" Trotz der beachtlichen Liste an Gastmusikern, die Rachael bei "The Coming Of Spring" unterstützen, war die junge Kalifornierin klar die Chefin im Studio. Es sei ihr sehr wichtig, nicht nur als die x-beliebige nächste Sängerin, auf der Suche nach einem schnellen Euro gesehen zu werden. Sie nimmt ihre Musik sehr ernst und hat in ihr Debüt viel Zeit und Arbeit investiert. "Bei den Aufnahmen hatte ich das Sagen und habe alle wichtigen Entscheidungen alleine getroffen, aber es war Bart, der die Sessions geleitet hat und dafür gesorgt hat, dass alles glatt läuft. Und natürlich spielt er auch auf der Platte. Es war schon eine echte Zusammenarbeit, denn ich habe Ideen anderer verwendet, aber ich hatte klare Vorstellungen davon, was ich wollte. Die Gesangsarrangements, die Instrumentierung, die Auswahl der Songs und Musiker, sogar die Stimmung der Gitarrensolos gehen alle auf mein Konto. Trotzdem hätte ich die Platte ohne Bart, Mike Kamoo sowie AJ Croce und Hector im Besonderen nicht machen können." Wen Rachael dieser beachtlichen Anhäufung von Talenten gerne noch hinzufügen würde? John Waite steht ganz oben auf ihrer Liste, aber darum kann sie sich derzeit nur wenig Gedanken machen, denn im Moment ist sie mit der Planung ihrer Liveauftritte beschäftigt. In naher Zukunft soll es zwar auch weitere Aufnahmen geben, aber vor allem will sie mehr in Kalifornien spielen - und in Deutschland! Die Tour ist zwar leider noch nicht bestätigt, aber an dieser Stelle erfahrt ihr es garantiert zuerst!

In der Vergangenheit ist Rachael mit vielen, vielen Größen verglichen worden - und manchmal lagen die Reviewer auch ganz schön daneben. "Bitte denke daran, dass ich diesen Vergleich gehasst habe, aber San Diego Union Tribune hat es geschafft, mich eine 'Möchtegern Nancy Sinatra' zu nennen. Na ja, wenigstens haben sie ein gutes Foto dazu gedruckt! Ganz offensichtlich haben sie sich die Musik nicht besonders aufmerksam angehört. Die meisten Leute verstehen aber, worum es mir geht." Und die vergleichen Rachael dann mit Penelope Houston, Natalie Merchant, den The Go-Gos oder sogar Marianne Faithfull. Da stellt sich die Frage, ob ihr diese ständigen Vergleiche inzwischen auf die Nerven gehen? "Bis jetzt noch nicht! Und du hast Blondie vergessen!", lacht Rachael. "Es ist eine große Ehre, wenn mich jemand mit Marianne Faithfull oder Debbie Harry vergleicht, eigentlich mit jeder großen Musikerin, die es vor mir gab."
Rachael Gordon
Ein anderer Name, der im Zusammenhang mit Rachael ins Gedächtnis kommt, ist Mary Lou Lord, die ja bekanntlich auch für ihren originellen Mix aus eigenen Nummern, speziell für sie geschriebenen Songs und behutsam ausgewählten Coverversionen berühmt ist. Wie findet Rachael dabei die Balance oder ist es ihr egal, woher ein Song stammt, Hauptsache, er ist gut? "Stimmt ganz genau! Ich bin in der glücklichen Lage, eng mit einigen der besten Songwriter Kaliforniens befreundet zu sein. Und wenn du Mitglieder der Zeros, Shambles, The Tell Tales Hearts sowie AJ Croce, Chris Von Sneirden und andere zu deinem Team zählen kannst - wie sollte das schlecht sein? Ich spiele am liebsten meine eigenen Songs und die speziell für mich geschriebenen, weil sie mir 'gehören'. Ich bin kein Retro- oder Covers-Act. Trotzdem sind immer ein paar Coverversionen dabei, ganz einfach, weil es Spaß macht, sie zu spielen." Eine Coverversion sticht auf "The Coming Of Spring" dennoch ziemlich ins Auge: "Come And Get It" von Badfinger, zugleich die erste Paul McCartney-Solokomposition außerhalb der Beatles. Nicht unbedingt das offensichtlichste Stück von Sir Paul, das man für eine Coverversion aussuchen kann, oder? "Witzigerweise war genau das eine der kompliziertesten Nummern im Studio. Es ging mir um den Song, nicht den Autor", erklärt Rachael abschließend und fügt schelmisch hinzu: "Wenigstens habe ich nicht 'Coming Up' gecovert!"
Weitere Infos:
www.soundsofsubterrania.com/newstyle/web/lps/lp-rachelgordon.html
Interview: -Carsten Wohlfeld-
Fotos: -Pressefreigaben-
Rachael Gordon
Aktueller Tonträger:
The Coming Of Spring
(Sounds Of Subterrania/Cargo)

 
 

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