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THE SHINS
 
Eine halbe Stunde Ewigkeit
The Shins
In Amerika räumen sie bereits im großen Rahmen ab - ausverkaufte Shows, Tickets wechseln zu Rekordpreisen die Besitzer, ein Auftritt in der David Letterman Show wurde erfolgreich absolviert, und und und. In Albuqurque wurde ein neuer Hoffnungsträger in Sachen feinster Indie-Pop gepaart mit 60s Pop und Folk geboren - nach ersten Veröffentlichungen unter dem Namen Flake benannte James Mercer seine Band in The Shins um, unterschrieb beim legendären Seattler Label Sub Pop und legt nun mit dem neuen Album "Chutes Too Narrow" eine Scheibe vor, die bei ihrer Veröffentlichung in den USA im letzten Herbst allenthalben als Meilenstein gepriesen wurde. Und das zu Recht.
"Wir haben momentan wirklich einen Lauf", erzählt Sänger James Mercer, als Gaesteliste.de in kürzlich in seiner Wahlheimat Portland, Oregon, anrief. "Unsere Shows sind überall ausverkauft, und wir spielen in den USA inzwischen in ziemlich großen Läden. Wir wachsen, und das ist sehr aufregend." Während in der amerikanischen Indierock-Community ein wahres Shins-Fieber ausgebrochen ist und Konzertkarten für dreistellige Summen die Besitzer wechseln, überschlagen sich auch in Europa die Kritiker vor Begeisterung. Waren es beim 2001er Debüt "Oh, Inverted World" vor allem Ikonen wie John Peel, die The Shins über den grünen Klee lobten, hat inzwischen auch die Mainstream-Musikpresse ihr Faible für das ursprünglich aus New Mexico stammende Quartett entdeckt. "Wir sind schon etwas stolz darauf, dass wir unter Vertrag genommen wurden, während wir noch in unserer Kleinstadt lebten", sagt James. "Jetzt in Portland zu leben und zu arbeiten, ist etwas völlig anderes als damals in Albuquerque. Dort gab es kaum Bands, in Portland dagegen gibt es unzählige und auch jede Menge Möglichkeiten aufzutreten. Allerdings bist du dort auch nur eine von einer Million Bands. Das ist auch nicht unbedingt einfach, sich dort durchzusetzen." Insofern war es für The Shins letztendlich sogar von Vorteil, ihre Karriere in der Mitte von Nirgendwo zu beginnen, wo der Konkurrenzdruck viel geringer war.
Dass mit dem Erfolg des Debütalbums auch ein gewisser Druck seitens des Labels und der Fans verbunden war, will James nicht leugnen, sagt aber auch, dass es für die Band ein Ansporn bei der Produktion von "Chutes Too Narrow" war: "Wir haben uns keine Gedanken gemacht, wie wir unsere Hörer zufrieden stellen können. Trotzdem haben wir uns bei der neuen Platte mehr Mühe gegeben, ein wirklich gutes Album zu machen. Wir haben noch härter daran gearbeitet." Während eine solche Herangehensweise bei vielen anderen Bands dazu führt, dass sie sich auf einen bestimmten Sound verlegen, hat es bei den Shins dazu geführt, dass die neue Platte eine noch größere Bandbreite abdeckt als der Erstling. Wie muss man sich den Songwriting-Prozess im Hause Mercer denn vorstellen? "Ich setze mich einfach hin und arbeite Akkordfolgen und Melodien aus, indem ich irgendetwas zu den Akkorden vor mich hinmurmele. Um die Texte kümmere ich mich erst danach. Bei diesem Prozess setze ich mir auch keine Grenzen, es ist fast alles möglich." Wenn man an "Chutes Too Narrow" überhaupt etwas aussetzen will, dann, dass die Platte mit rund einer halben Stunde ungewöhnlich kurz ist für ein Album im CD-Zeitalter. "Ich mag kurze Platten. Nimm doch zum Beispiel 'Psychocandy' von The Jesus And Mary Chain. Das Problem bei der Platte ist, dass sie zu lang ist!" Wir hoffen aber, dass sie es Jesus And Mary Chain auf der Bühne nicht gleichtun und uns auch mit 20-Minuten-Auftritten abspeisen? "Nein, wir spielen definitiv länger", beruhigt uns James. "Eine Stunde, manchmal auch anderthalb!"
Apropos live: In wenigen Tagen startet die erste - von Gaesteliste.de präsentierte - Deutschland-Tournee der vier Amerikaner, auf die sich James ganz besonders freut: "Im Januar haben wir eine Woche in Großbritannien gespielt, das war unser erster Abstecher für Konzerte in Europa", erklärt James. "Mein Ziel als Musiker war es immer, in Europa auf Tournee zu gehen, das war ein großer Traum von mir, der nun endlich in Erfüllung geht! Ich liebe es, live zu spielen, weil es so direkt und emotional sehr befriedigend ist." Und da die Band ob ihrer ausgiebigen Konzertreisen in den USA inzwischen sehr genau weiß, welche Songs beim Publikum am besten ankommen, sind die vier auch gewillt, auf die Wünsche ihrer Fans einzugehen. "Na klar! Wir spielen einige Songs nur, weil wir ganz genau wissen, dass das Publikum sie hören will", bestätigt James und verrät, dass es neben den Stücken der beiden Shins-Alben auch den ein oder anderen Song des Vorgänger-Projekts Flake oder die ein oder andere Coverversion zu hören geben dürfte. "Wir spielen manchmal 'Destroy The Heart' von The House Of Love, und im Moment überlegen wir, 'Moon Over Marin' von den Dead Kennedys einzustudieren. Das ist ein Song, den wir ziemlich umkrempeln wollen, mal sehen, ob das klappt." Zum Schluss hätten wir von James gerne noch gewusst, ob es ein bestimmtes Stück gab, das für ihn den Ausschlag gegeben hat, ein Instrument in die Hand zu nehmen. "Das war 'God Save The Queen' von den Sex Pistols. Dieser Song ließ mich glauben, dass ich auch in einer Band würde spielen können!", antwortet James ohne Zögern. Klar, schließlich ist die Nummer ziemlich simpel. "Ja, und... gut!!!"
Weitere Infos:
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Interview: -Simon Mahler-
Foto: -Pressefreigabe-
The Shins
Aktueller Tonträger:
Chutes Too Narrow
(Sub Pop/Cargo)
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