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JEB LOY NICHOLS
 
Zur rechten Zeit
Jeb Loy Nichols
Der Name Jeb Loy Nichols wird nun nicht unbedingt jedem etwas sagen, denn unter eigenem Namen ist "Just What Time It Is" dies die erste offizielle Veröffentlichung bei uns. Dabei hat der Mann doch bereits einiges vorzuweisen: Seit den 80ern machte Nichols mit seiner damaligen Band, den Fellow Travellers auf sich aufmerksam. Deren einzigartige Verbindung von Reggae, Country und alternativem Songwriting ließ aufhorchen.
Die Fellow Travellers gingen den Weg vieler Bands: Man lebte sich auseinander, gründete Familien, fand keine Zeit mehr für die Musik. (Lorraine Morley singt allerdings auf der aktuellen Scheibe ein paar Background-Vocals). Doch Nichols machte weiter. Sein erstes Solo-Werk war eine Mail-Order-CD namens "Love Shines Brighter", die ihn als grundsoliden, asketisch-akustischen Songwriter zeigte. Diese Scheibe bildete quasi die Basis für seine erste reguläre Solo Scheibe, "Lover's Knot". "Ja, Lover's Knot erschien auf einem Major Label in den USA, wurde von den Kritikern gelobt, verkaufte sich nicht besonders und schließlich verschwanden die Leute bei dem Label, die mich unterstützt hatten. Das war's dann." Das übliche Lied also. Doch Nichols ließ sich nicht unterkriegen. Der Mann, der u.a. auch für seine Holzschnitte bekannt ist und der u.a. mit Adrian Sherwood und Chris Blackwell gut kann, entschloß sich, noch mal von vorne anzufangen. Auf Ryko fand er eine neue Heimat und einen neuen Sound: Zu den akustischen Songs, die nach wie vor die Grundlage für Ausflüge in andere Genres bilden, kamen neben Country uind Reggae nun auch noch der Soul hinzu.

Diesbezüglich auf Lambchop angesprochen, wiegelt er aber ab: "Ja, die kenne ich und mag sie auch sehr gerne, habe ich aber bevor ich mit dieser Scheibe anfing, nie gehört." Die Verbindung zum Soul ist für ihn eine ganz natürliche. Das kommt u.a. auch im Titel zum tragen: "'Just What Time It Is' ist sowohl sowas wie eine Bestandsaufnahme, wie auch eine Verbeugung vor Marvin Gaye", meint er, "ich habe immer schon Soul und Country nebeneinander gehört, sowohl Al Green wie auch Merle Haggard." Da kommt einem ja gleich die Szene aus "Platoon" in den Sinn, wo sich der schwarze und der weiße Rekrut anhand ihrer bevorzugten Musikstile (in dem Fall Merle Haggard und Smokey Robinson) gegeneinander positionieren. "Ich kenne diese Szene", bestätigt Nichols, "für mich ist das aber überhaupt kein Widerspruch. Al Green hat auch immer Country-Songs gecovered. Ich bin sehr gegen Genrebeschränkungen." Das merkt man dem vorliegenden Werk auch an, denn so richtig einordnen läßt sich Nichol's Musik nicht. Er kreiert mühelos etwas vollständig eigenes, wo auch dem Hörer genug interpretatorischer Freiraum zugestanden wird. Der Unterschied zu den Fellow Travellers ist schließlich vor allen Dingen atmosphärischer und produktionstechnischer Natur. "Ja, ich wollte diesmal ein durchdachteres Album machen", beschreibt er dieses, "und zwar in dem Sinne, daß wir mehr Zeit nahmen. Bei den Fellow Travellers gab es immer Termindruck. Ich denke, daß dieses Album eine ausgereifte, gutgelaunte Popscheibe geworden ist." Dem kann man eigentlich nichts mehr hinzufügen und lediglich gespannt sein auf die Tour im Oktober, die Nichols mit einer kompletten Band bestreiten wird.

Weitere Infos:
www.jebloynichols.com
Interview: -Ullrich Maurer-
Foto: -Pressefreigabe-
Jeb Loy Nichols
Aktueller Tonträger:
Just What Time It Is
(Rykodisc/Zomba)
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