"Das ist ein Zufallsprodukt", erklärt Sänger Dan Hougesen, "es war das erste Stück, was wir aufgenommen hatten, das Stück, mit dem wir gesignt wurden. Deshalb ist es die erste Single. Eigentlich sollte es auch einen anderen Text haben. Aber als wir im Studio waren, fiel uns dieser nicht mehr ein. Da kam jemand auf die Idee, 'Lola' zu singen und siehe da: Es paßte."
Das erklärt dann auch, warum die Musik total anders ist, als bei den Kinks?
"Ja, genau, es ist halt ein Zufallsprodukt. Wir haben keinen Masterplan oder sowas. Es gibt noch mehr Beispiele dieser Art. Nimm z.B. 'Perfect Day'."
'Perfect Day' ist ein netter kleiner Popsong, der anstelle eines Mittelteils die gesprochene Information enthält, daß dieser noch nicht fertig sei.
"Zu dem Zeitpunkt, wo wir das gemacht haben, war er auch noch nicht fertig. Aber die Plattenfirma wollte ihn unbedingt als Demo haben. Da haben wir dann diesen Hinweis draufgebracht und draufgelassen."
Dieser Hinweis enthält auch einen Hinweis auf den Namen des Albums, daß es sich nämlich um "The same old Popshit done differently" handele. Insofern ist den Jungs also auch klar, daß sie das Rad nicht neu erfinden - was auch nicht die Absicht ist. Es gibt einen bestimmten Band-Sound, geprägt durch Dan's Falsetto Stimme (auch ein Zufallsprodukt, beim Herumalbern im Studio entstanden), innerhalb dessen dann wieder alles möglich ist - von Strings bis zu Samples und jeder Menge Gitarren.
"Aber auch hier gibt's keinen Masterplan. Wir überlegen uns nicht vorher, wie etwas klingen soll. Wir schreiben tatsächlich alle Stücke zusammen. Das sieht dann so aus, daß jemand mit einer Idee kommt, und wir solange alle unseren Senf hinzugeben, bis es stimmt - sowohl musikalisch, als auch textlich."
Ach ja, die Texte. Da strotzt es geradezu vor dreisten Verbal-Attacken. Es ist die Rede davon, man möge "Sheryl Crow's ass" küssen, es ist die Rede von "pale Fagotts", "non alcoholic monks" und jeder Menge "Popshit". Was soll denn das?
"Nun, wir wollten mal sehen, womit wir alles durchkommen. Ich meine, wenn Du solche Sachen auf Platte bringen kannst, kannst Du doch eigentlich alles machen, oder?"
Stimmt schon. Ein weiterer Grund für dergestalte Textmonstren scheint aber darin zu liegen, daß die 4 Dänen eben keine gebürtigen Englischsprecher sind. Denn allzu seltsam sind manchmal die grammatikalischen Verrenkungen und Reime.
"Das mag schon sein", meint Drummer Tom Lindby, "wir wissen manchmal nicht genau, wie die Sachen richtig heißen müssen. Andererseits interessiert uns das auch nicht wirklich. So kommen wir immerhin mit originellen Statements rüber, oder?"
"Außerdem entstehen manche Texte auch eher zufällig", bemüht Tom nochmal das Prinzip, unter dem die Hippies überwiegend tätig zu sein scheinen, "nimm z.B. 'Weak As A Man'".
Dieses ist ein Song, der mehr oder minder sinnlose - aber provokative - Ergüsse aneinanderreiht. Bassist Bo Christensen erklärt das so:
"Wir hatten diesen Song 'Strawberry Girl' geschrieben, der enthält die Zeile 'Weak As A Man'. Die fand ich ziemlich grausam - sowas gibt's doch nicht, das ist doch ein Widerspruch an sich. Da überlegten wir uns, noch mehr draus zu machen und so entstand der Song, der Text, praktisch beim Aufnehmen des Songs, quasi assoziativ."