Fenster schließen
 
31.05.2016
http://www.gaesteliste.de/zehnpluszehn/show.html?_nr=237
 
10+10

DESTINATION ANYWHERE

Destination Anywhere
Destination Anywhere haben ein neues Album. Ein schönes, ein sehr schönes Album voller Ska und Punk und Pop und ein bisschen mehr. Und natürlich, wie schon zuletzt, mit deutschen Texten. Und das wird auch erst mal so bleiben. "Vor zwei Jahren haben wir noch mal eine englischsprachige EP veröffentlicht. Das war ein nettes Experiment, aber ich kann mit unseren deutschsprachigen Veröffentlichungen persönlich mittlerweile mehr anfangen", erzählt uns DA-Sänger David Conrad. Und blickt direkt mal nach vorne: "Ich bin sehr gespannt, wie das Album bei den Menschen ankommt. Weiterzudenken fällt schwer, aber sicherlich werden wir weiter Songs schreiben und Shows spielen. Es macht immer noch sehr viel Spaß und fühlt sich richtig an."

Spaß macht auch die Musik, Hier läuft das Video zu "Komm, hör doch auf!", hier gibt's "Couchurlaub".

Seit ziemlich genau zehn Jahren gibt es den Siebener aus Siegen jetzt schon. Da hat sich natürlich einiges verändert. "Wir sind älter geworden, vernünftiger und reflektierter. Wir wissen das, was wir haben mehr zu schätzen und träumen weniger. Es hat Vor- und Nachteile, eine Band mit 18 Jahren zu haben und ebenso Vor- und Nachteile, eine Band mit 28 Jahren zu haben. Ich bin dankbar, beides erlebt zu haben."


1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?

Musik ist gut, wenn sie in der Lage ist, Menschen emotional zu berühren. Und das schließt keine Emotion und kein Musikgenre aus. Generell ist die Zeit der Musikgenres wohl vorbei. Ich komme vom Punkrock, finde jedoch, dass es zum Beispiel extrem guten HipHop und fantastische Metalmusik gibt. Wichtig ist, dass sie etwas mit mir macht, dass ich die Musik auf einer emotionalen Ebene spüren kann. Es gibt sehr gut produzierte Songs von professionellen Songwritern, die mich nicht berühren. Diese Musik kann dann nicht gut sein. Für mich zumindest nicht. Sobald sie jemand anders berührt, ist das natürlich wieder hinfällig.

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Uns gibt es schon so lange, dass wir uns sicher mittlerweile selbst beeinflussen. Welche unserer Songs oder Platten haben uns besonders gut gefallen, aus welchem Ansatz kann man eventuell noch mehr herausholen? Bei den Texten habe ich mich bei vielen Songs von Alkaline Trio beeinflussen lassen, die eine unverwechselbare Art haben, sich sehr melodiös mit höchst melancholisch-emotionalen Themen auseinanderzusetzen. Ich bin ein großer Fan dieser Schreibart und lasse mich gerne auch von deren Bildhaftigkeit inspirieren. Zum Glück schreiben Alkaline Trio auf Englisch, da fällt der Einfluss nicht so sehr ins Auge.

3. Warum sollte jeder eure neue Veröffentlichung kaufen?

Weil ich glaube, dass viele der Songs das Potential haben, meine Definition von "guter Musik" zu erfüllen. Vielleicht findet sich der/die ein oder andere in den Texten wieder und kann daraus Kraft schöpfen. Natürlich ist die Platte aber auch eine schöne SkaPunkPlatte, die perfekt zum Sommer passt. Und guten deutschsprachigen Punkrock mit Blasinstrumenten gibt es ja nicht all zu viel.

4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft?

Wir reinvestieren unsere Bandeinnahmen grundsätzlich in die Band. Die Gagen der ersten Bandjahre sind allerdings sofort in die Anreise zur Show zurückgeflossen. Busmiete, Spritgeld... die Gagen waren klein und die Ausgaben, die Musiker auf Tour haben, werden leider oft unterschätzt.

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?

Für mich persönlich waren das Blink 182. Ich habe mich schon vorher mit Punkrock, Musik und Bands auseinandergesetzt, aber ein entscheidender Faktor war das "Enema Of The State"-Album. Ich war 13 Jahre alt und fing sofort an, Bass zu spielen, um möglichst schnell eine Band gründen zu können.

6. Hast du immer noch Träume - oder lebst du den Traum bereits?

Wir wünschen uns natürlich immer mehr Menschen von unserer Musik begeistern zu können, da gibt es nach oben sicher viel Spielraum. Da wir neben der Band alle Berufe ausüben, um uns finanzieren zu können, kann man sicherlich nicht davon sprechen, dass wir "den Traum" leben. Der Traum wäre sicherlich, sich durch die Produktion von Alben und Tourneen eine finanzielle Lebensgrundlage zu schaffen. Dass dies irgendwann der Fall sein wird, muss man nicht ausschließen, wir schätzen das aber durchaus realistisch ein.

7. Was war deine größte Niederlage?

Es gibt keine Niederlagen, es gibt nur Erfahrungen.

8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?

Ich freue mich, dass wir ein wundervolles Album mit unserem Lieblingsproduzenten David Bonk aufgenommen haben und dies bald veröffentlichen. Es gibt wenig Schöneres als die Vorfreude auf den Release eines Albums, welches man selbst sehr mag.

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Manche Lieder sind so schlecht, dass sie schon wieder gut sind. Schwierig zu beurteilen.

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf deiner Gästeliste stehen?

Lemmy, Jan Böhmermann und Emma, das Maskottchen vom BVB.

Weitere Infos:
www.destinationanywhere.de
www.facebook.com/OfficialDA

Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Pressefreigabe-
Destination Anywhere
Aktueller Tonträger:
Unter den Wolken
(Artist M.S./Alive)
 

Copyright © 2016 Gaesteliste.de
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung von Gaesteliste.de