08.08.2017 http://www.gaesteliste.de/zehnpluszehn/show.html?_nr=265 |
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10+10 |
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MONK PARKER |
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Detailverliebt, elegisch, vibrierend: Monk Parker ist ein Meister dunkelschöner Atmosphäre. Das unterstreicht der Amerikaner auch auf seinem wunderbar anachronistischen neuen Soloalbum. Entstanden unter Mitwirkung von sage und schreibe 30 Musikern, darunter Mitstreiter von Okkervil River, The Polyphonic Spree und Heavy Trash, mag "Crown Of Sparrows" für Parker nach dem hochgelobten "How The Spark Loves The Tinder" aus dem Jahre 2015 erst das zweite Album unter eigenem Namen sein, trotzdem ist der ursprünglich aus Texas stammende, unlängst von New York nach Portland übergesiedelte 41-jährige Troubadour schon lange kein Unbekannter mehr in der Welt des Alternative Country. Als eine Hälfte des Duos Parker & Lily sowie gemeinsam mit der vielköpfigen Band The Low Lows nahm er seit der Jahrtausendwende eine Handvoll Alben und einige EPs auf, tourte kreuz und quer durch die Welt und machte dabei auch bei renommierten Festivals wie dem spanischen Primavera oder dem britischen ATP Station.
Seine wahre Berufung, das unterstreicht auch "Crown Of Sparrows", hat Parker erst jetzt als Solist gefunden. In seinen sich oft erst langsam voll entfaltenden Songs schwingt die Unwirklichkeit der Filme David Lynchs, die Düsterkeit der Bilderdramen Anselm Kiefers, aber auch die Anmut der Werke von Sigur Rós mit, wenn seine raue Stimme auf sanfte Bläser und einschmeichelnde Pedal-Steel-Klänge trifft und er seine ganz eigene, herrlich poetische Sicht auf das Americana-Universum zwischen Southern Gothic und Country Noir offenbart. Trotz der sinistren Grundstimmung finden sich hier aber auch erhebende, in Richtung Southern Soul und Gospel deutende Gänsehaut-Momente.
Gaesteliste.de stellte ihm die berühmten zehn Fragen. |
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1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?
Um einen Song zu lieben, muss er drei Dinge für mich erfüllen: Erstens muss er sich mit dem Kummer des Menschseins auseinandersetzen - mit beiden Seiten der Gleichung, gut wie schlecht, und zwar ohne zu zucken oder zu blinzeln. Zweitens muss er einen tragbaren Weg darlegen oder implizieren, wie man mit diesem erdrückenden Wissen umgeht, und drittens muss er den Charakter des Musikers offenbaren, der singt oder spielt, damit ich weiß, ob ich seiner Weltsicht trauen kann und seine Lösung für bare Münze nehmen kann. 2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung? Vertinski, Doji Morita, Hamlet Gonashvili, Lou Harrison, Sibylle Baier, Atahualpa Yupanqui… zu viele, um sie alle zu nennen! Ich habe meinen eigenen Radiosender, der all meine Lieblingslieder spielt! Er heißt Lost World Radio. Hört mal rein! 3. Warum sollte jeder deine neue Veröffentlichung kaufen? Kaufen die Leute Alben? Ich glaube nicht (lacht)! Komm vorbei, wenn wir das nächste Mal in deiner Heimatstadt spielen, und ich gebe dir eins kostenlos! In der Zwischenzeit empfehle ich Frankie Reyes oder Molly Drake, wenn ihr euer Geld in Platten investieren wollt. 4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft? Süßigkeiten! Ich habe, als ich noch ganz klein war, auf den Straßen von NYC gespielt. Danach habe ich die Musik erstmals für Jahrzehnte aufgegeben. 5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest? Ich wollte mit einer Frau schlafen, die Klavier spielte. Also gab ich mich als Musiker aus und fragte sie, ob sie sich meiner (imaginären) Band anschließen wolle. Als ich die Gitarre erst einmal in Händen hielt, schien es unerlässlich, dass wir zusammen ein Lied schreiben. Der Song, der dabei herauskam, war in Ordnung... und jetzt bin ich hier! 6. Hast du immer noch Träume - oder lebst du den Traum bereits? Ich denke, mein Leben ist so perfekt, wie es nur sein könnte, außer, dass ich gerne - vielleicht - gerne eine große, fette, faule Katze hätte. Dann wäre alles ideal!
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Text: -Gaesteliste.de- Foto: -Pressefreigabe- |
Aktueller Tonträger: Crown Of Sparrows (Stargazer/Broken Silence) |
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