Man soll nie „Nie“ sagen – schon gar nicht in der Rockmusik. Denn entgegen anderslauternder Äußerungen Billy Corgans ist „Machina“ wieder ein knackiges Breitwand-Monstrum geworden. Gleich der Opener „The Everlasting Gaze“ zeigt, wo’s langgeht: Knackige, trockene Riffs gepaart mit großartigen Melodiebögen und quengelndem Gesang. Nichts grundlegend Neues, aber durch Corgan’s Erfahrungen mit der Elektronik auf „Adore“ und dem „Stigmata“-Soundtrack gegenüber der letzten reinen Rockscheibe, „Siamese Dream“, deutlich gereift (und mit deutlich mehr Hits). Dies ist auch die letzte Scheibe im alten Pumpkins-Line-Up, denn D’Arcy ist mittlerweile entflogen und durch Hole’s Melissa Auf der Maur ersetzt worden – was durchaus noch mal neue Dimensionen offenbart, da letztere auch singt. Unterm Strich ist „Machina“ eine runde, fette Pumpkins-Scheibe mit jeder Menge Feuer unterm Arsch geworden, auf der allzu ausuferndes Gitarren-Gedröhne durch clevere Songs im Griff gehalten wird.
„Machina – The Machines Of God“ von Smashing Pumpkins erscheint auf Hut/Virgin.