Gar harmlos schleicht das Intro noch mit Ethnic-Drumming aus dem Subwoofer, doch nach wenigen Takten offenbart sich der delikate Mix der Nottingham-Freibeuter aus Hardcore-Beats, Brutalo-Gebrüll à la Fear Factory oder Machine Head und jeweils sehr melodischem Chorus, den uns Earthtone 9 mit dem gleichbetitelten Album (Spielzeit 47:33) da angerichtet haben. Ein würdiger Nachfolger des vielleicht noch etwas berserkerhafteren „Off Kilter Enhancement“ oder des Erstlings „Lo-Def(inition) Discord“.
Nach dem furiosen Opener „Tat Twan Asi“ (-> Anspieltipp) geht es in vergleichbarer Manier weiter: „Evil Crawling I“ zieht mit unendlich treibendem Schlagdasschlagzeug in seinen Bann%3B „P.R.D. Chaos“ gönnt euch eine wohlverdiente Slo-Mo-Verschnaufpause%3B „Approx. Purified“ überschlägt sich dann wieder von Anfang an%3B „Walking Day“ gefällt sich schon fast in (späten) Metallica-Wohlklängen%3B „Star Damage For Beginners“ (wow, was’n Titel) verschöbe die Waage mal wieder mehr zu Trash (Slayer..) als Hardcore – wenn da nicht diese schwiegermuttertauglichen Refrains wären%3B „ni9e“ ist mit durchgängig cleanen Vocals und bedrohlicher Stimmung der Doom-Beitrag der Scheibe%3B „Yellow Fevers“ bringt für mich nicht identifzierbare Sangesleistungen von Ishmael Lewis (Fronter von „Liberty 37“)%3B wieder eine doomige Einlage Richtung Solitude Aeturnus stellt „Alpha Hi“ dar%3B mit „Binary Hi“ klingt schliesslich diese fast durchweg wutausbrüchige und doch enorm vielseitige Schwermetall-Legierung auf besonders melodisch gestaltetem Mid-Tempo aus.
„Earthtone 9“ von Earthtone 9 erscheint auf Copro/Bellaphon.