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Genug Platz zum Tanzen
Wie können so wenig Musikanten so viel Musik manchen? Hat sich wohl so mancher gefragt, als die 5 Kanadier im leider nur mäßig besuchten Münchner Atomic Cafe loslegten. Mit der klassischen Gitarren-Combo Besetzung, ergänzt durch einen Percussionisten, der auch die Samples beisteuert, reproduzieren King Cobb Steelie die wirklich sehr homogenen und dichten Tracks ihres neulich erschienen und an dieser Stelle wohlwollend besprochenen Albums „Mayday“.
Und das gelingt dem lose organisierten Kollektiv, dessen Kern seit Anfang der 90er Jahre durch wechselnde Mitmusiker ergänzt wird, echt spielerisch, druckvoll und treibend. Spätestens bei der dritten Nummer war dementsprechend auch ein Gutteil der Besucher dabei, die Tanzbeine zu schwingen. Neben den eher poppigen neuen Songs wurde noch eine ganze Menge Material von den beiden früheren Longplayern zu Gehör gebracht. Diese Tracks gehen mehr in Richtung Dub und bieten jede Menge Raum für Improvisation und Zusammenspiel, der auch intensiv und meisterlich in Anspruch genommen wurde.
Leider ist das Frühwerk dieser tollen Live-Band nicht auf Tonträgern zu haben, das neue Label sitzt – so die sympathischen Kanadier – auf den Rechten, denkt aber nicht daran, die Scheiben neu zu veröffentlichen. Schade.