Ich kann mich noch recht gut an meine Begeisterung erinnern. Spoon spielten im Vorprogramm von Guided By Voices und hatten gerade ihr Debüt „Telephono“ auf Matador veröffentlicht. Doch es ging der Band damals wie so vielen anderen, die Beachtung in Europa blieb weitgehend aus. An der Qualität hat das schon damals nicht gelegen. Diesmal wird sich mit dem nunmehr dritten Album „Girls Can Tell“ hoffentlich einiges ändern.
Zu verdanken haben wir diesen wunderbaren Output Matador-Chef Gerard Cosloy, der Spoon für sein neues Londoner Label 12XU gesignt hat. Spoon landen mit dieser Scheibe einen großen Wurf. Die Texaner um den charismatischen Songwriter und Gitarrist Britt Daniel schütteln völlig unbekümmert 11 beeindruckende Pop-Songs aus dem Ärmel. Die Stücke klingen aufregend neu und doch ist da sofort eine gewisse Vertrautheit. Das mag am Bass liegen, der mit den Pixies liebäugelt. Das Songwriting besticht mit beatlesken Harmonien und immer wieder werden Zitate und Andeutungen geschickt beigemischt. Und dass die Jungs gerne Elvis Costello, The Police oder The Cure hören, ist auch nicht ganz von der Hand zu weisen. „Girls Can Tell“ ist eine bezaubernde, vielschichtige Pop-Platte, die an dieser Stelle ausdrücklich empfohlen werden soll.
„Girls Can Tell“ von Spoon erscheint auf 12XU/Zomba.