Überraschung, Überraschung, Shelter sind zurück! Dabei war ich immer der Meinung, die Krishna-Rocker hätten sich nach der eher durchwachsenen „When 20 Summer Pass“-Scheibe aufgelöst. Zum Glück nicht. Denn sonst wären uns ziemlich gute, wenn auch nicht geniale 41 Minuten melodischer Hardcore durch die Lappen gegangen. Das aktuelle Werk kommt überraschend punkig und relativ hart und geht in Richtung No Use For A Name/Vandals (Höhepunkt ist die 77er-englisch angetouchte „Wish List“). Richtig schön unpoppig. Es wird endlich wieder gerockt, Leute! Ausnahme: Das recht balladeske „Inner Garden“. Ab und an kommen sogar Ray Cappos Hardcore-Wurzeln durch (zum Beispiel beim Titeltrack). Gerade dieses Stimm-Organ macht den besonderen Reiz aus, unterscheidet Shelter von anderen Bands. Das ganze wirkt wie eine kräftigere Version vom 96er-Meisterwerk „Mantra“ (immer noch eine gern gehörte Platte). Vielleicht liegt es am neuen (Studio)-Drummer, Dave Dicensofor (Cro Mags), und der Wiederkehr von „Mantra“-Bassist Franklin Rhi. Doch, sehr schön das Ganze.
„The Purpose, The Passion“ von Shelter erscheint auf Century Media Records.