Grunge ist tot! Lang lebe Grunge! Denn auch, wenn es die drei Seattle-Berliner vermutlich nicht gern hören werden, „Grassroots“ ist ganz eindeutig Grunge. Wie zu den schönsten prä-Hype-Zeiten wird das Beste aus der frühen Hardrock- und Punk-Szene zu einem fetten Holzfeller-Klumpen gemischt: AC/DC, Stooges, (für die Melodien) die Beatles und ganz viel Black Sabbath. Das Ergebnis ist psychedelische Gitarrenmusik mit leichten Palm Desert-Momenten und einer vorzüglichen Stimme (mal wie Danzig, mal wie Ozzy, mal wie jemand anders). Es wird zwar zum Teil kräftig gerockt („Dope Says Nope“ und „Rock The Border“), hauptsächlich aber schamlos – und wundervoll – gepoppt („New Chapter“ oder „Satisfied“). Sehr intensiv das Ganze (Anspieltip: „Deliverance“). Eine starke Platte, die einfach Spaß macht. Doch Pothead sind nichts für Nickelbacker und Creed-Fanatiker. Eher für Freunde von Soundgarden, den Melvins und Mother Love Bone.
„Grassroots“ von Pothead erscheint auf Janitor.