Die doppelt Obszönen machten sich bereits 1991 an ihr perverses Werk. Die (wer hätte das gedacht?) Norweger Atle Wiig (Gitarre, Keyboards, Gesang) und Jo-Arild Toennessen (Baß) sowie Knut Naesje (Drums) taten sich in Stavanger zusammen und nahmen drei Demos auf, die ihren Ruf nährten und erhärteten, eine der talentiertesten hiesigen Death oder auch Black Metal-Bands zu sein.
Spätestens ab dem Signing beim kultigen Nordlichterlabel Head Not Found und dem dazugehörigen Release „Where Light Touches None“ 1997 ging dann die Karriere etwas zügiger voran. Der Zweitling „For Blood, Honor And Soil“ erschien im folgenden Jahr bereits bei den rührigen Zenturionen von Century Media, die auch die aktuelle Obszönität herausbringen dürfen. Dieser haben die personellen Ergänzungen besonders gut getan: Weibliche Gesangslinien steuert jetzt, wie schon auf dem Debüt, Tonje Ettesvoll bei (der es gelegentlich gelingt, entfernt wie das Götterweib Anneke von The Gathering zu klingen), weitere Grollbeiträge stammen von Dolgar (ex-Gehenna). Unverändert blieb das Markenzeichen der Twins, die hochmelodischen, getragenen zweistimmigen Gitarrenleads (die allerdings die Frage aufwerfen, wie das vom aktuellen Line-up live reproduziert werden soll, Chorus-Effektgerät und Oktavierer reissen ja nun mal auch nicht alles aus dem Feuer).
Von Konserve genossen geht das Konzept jedenfalls vollkommen auf, am stärksten sind tatsächlich die Parts mit weiblichen Klangfarben „A Land Forlorn“ und „Serenades Of The Seas“, sowie das schon fast balladeske Titelstück mit ganz besonders schönen Gitarrenparts. Alles weit über dem düstermetallischen Durchschnitt.
„Bloodstone“ von Twin Obscenity erscheint auf Century Media Records.