Ihr „einzigartiger Stil“, eine Mischung aus Static X, Nine Inch Nails und White Zombie, brachte Karmic Jera im letzten Jahr beim Wettbewerb der englischen Zeitschrift „Kerrang“ einen Plattenvertrag ein. Einzigartiger Stil – und in der Beschreibung des Sounds werden gleich drei Bands genannt, mit denen man die Newcomer beschreiben kann. Ist der Stil dann wirklich noch so einzigartig? Beim Hören des Debüts „Zombies, Blood And Go-Go Girls“ wird schnell klar: Nein, das ist kein eigener Stil. Jedoch eine sehr gut gemachte Metal-Scheibe, die sich hervorragend dazu eignet, die Düsseldorfer Innenstadt zum Feierabendverkehr mit dem Fahrrad zu durchqueren. Unter dem Motto: Wer bremst verliert. Mit Karmic Jera auf den Ohren bremst man unter Garantie nicht, da sowohl die Band als auch der Sänger eine Dynamik ausstrahlen, die sofort in die Gliedmaßen übergeht. Haudrauf-Metal mit Melodie vom Feinsten. Und dabei sehen die Jungs doch so lieb und brav aus – zumindest auf dem Bandfoto. In Großbritannien sind die vier schon kleine Stars, ob sie den Durchbruch auch hierzulande schaffen, bleibt fraglich. Ein nettes Debüt, das aber leider nicht lange in Erinnerung bleibt. Es sei denn, man hört die CD täglich – doch wer riskiert schon gerne täglich sein Leben im Düsseldorfer Stadtverkehr?
„Zombies, Blood And Go-Go Girls“ von Karmic Jera erscheint auf Dreamcatcher/Zomba.