Mal wieder eine große Medien-Kampagne, mal wieder der größtmögliche Hype, mal wieder das nächste große Ding, mal wieder Vorschußlorbeeren, mal wieder in aller Munde bzw. Ohren bzw. Augen. Mal wieder Mist? Ein klares: Nein. Starsailor verdienen: Alles. Zurecht. Nach einem Album von Tim Buckley haben sie sich benannt, und so ähnlich aber mit einer völlig eigenen Marke klingen sie dann auch. Alleine der Titel „Love Is Here“ gibt das Programm an: Die Gefühle stehen an erster Stelle. So ist es dann auch kein Wunder, daß sich genau wie die Schienen, die das Cover zieren, eine große Konstante durch alle Starsailor-Songs zieht, nämlich die nahegehenden Worte von Sänger James Walsh und seine Aktustik-Gitarre. Natürlich wird er von den restlichen Band-Mitgliedern musikalisch ins beste Bild gerückt. Hier wird die Melancholie zelebriert, aber ohne direkt in Weltuntergangsstimmung zu fallen, hier wird die Pop-Musik von ihrer schönsten und intensivsten Seite gezeigt, hier werden einfach umwerfend gute Songs geboten. Einziger Kritikpunkt (wenn es denn überhaupt einen geben sollte) wäre der Einsatz von Vibrato in der stimmlichen Darbietung – die nervt doch manchmal etwas. Aber wahrscheinlich weiß ich einfach diese Sangeskunst nicht zu schätzen. „Must I always take the backseat, must I always be your clown?“ Nein, James, brauchst Du nicht. „Did you ever really love me?“ Ja, James, das tun wir.
„Love Is Here“ von Starsailor erscheint auf Chrysalis/EMI.