Creed verkaufen Millionen. Nickelback verkaufen Millionen. Und auch Blink 182 verkaufen Millionen. Dagegen hat ja auch keiner was einzuwenden. Soliloquy verkaufen aber keine Millionen. Und das ist irgendwie unfair. Denn die vier Frankfurter sind nicht wirklich schlechter. Sie sind genauso viel Rock und Alternative wie Creed und Nickelback und nur einen kleinen Deut unpunkiger als Blink 182. Dazu packen sie noch ordentlich Pop und fertig ist das erste kleine Highlight des Jahres. Wenn Liquido Mumm hätten, würden sie hier jetzt als Vergleich erwähnt werden.
„Quite Delicious“ kann man sich ohne Probleme am Stück gut durchhören, ohne daß es langweilig wird. Abwechslung wird groß geschrieben. Nach dem recht rockigen Opener „Welcome“ zum Beispiel, folgt das punkige „Better Don’t Bother Me“ und das ruhige „Stay Away“. Bis zum Ende der Platte wird das Konzept der Variationen fortgeführt. So ist es nicht einfach, die Band in eine einzige Schublade zu stecken. Sie machen alles. Und sie machen alles verdammt gut. Doch während sich manche Bands ihre Platten mit zwanghafter Rotation kaputt machen, schaffen Soliloquy einen souveränen Spagat zwischen Kreativität und Konsequenz. Das liegt vor allem an der markanten und sehr imposanten Stimme von Sänger Teja, der aus den unterschiedlichen Songs ein in sich stimmiges Album macht. So manch „große“ Band würde vermutlich nicht lange zögern, den jungen Mann zum Vereinswechsel zu überreden. Doch mit seinen Mitspielern Andi (Gitarre), Sebb (Schlagzeug) und Arno (Baß) ist er schon in einem so guten Team, das den internationalen Wettbewerb nicht scheuen muß, daß wir uns hoffentlich auf noch viele Solilquy-Platten freuen dürfen. Doch, die Band wird groß! So liebe Plattenbosse: Packen Sie jetzt bitte Ihre Geldkoffer und fahren Sie umgehend nach Frankfurt!
„Quite Delicious“ von Soliloquy erscheint auf Stereoblue/Eigenvertrieb.