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Lovesongs and Scottish Pop
Der Karrera Klub ist mittlerweile im Berliner Nachtleben eine feste Institution, zumindest für die Freunde englischer Popmusik. In wechselnden Locations legen die DJs Tim, Christian und Spencer Platten von Indie Pop bis Manchester Rave auf und hin und wieder präsentieren die Herren auch ausgesuchte Liveacts. So waren in letzter Zeit beispielsweise The Music oder Astrid zu bewundern und mit den heutigen Gästen von der Insel hatte man wieder ausgesprochen guten Geschmack bewiesen. Spearmint hatten mit „A Different Lifetime“ letztes Jahr ihr drittes Album vorgelegt, das man nur in den höchsten Tönen loben konnte. Um so gespannter durfte man auf die Live-Umsetzung sein.
Solange es solche Bands auf der Insel gibt, dürfen die Gallagher-Brüder gerne weiter schweigen. Ohne Vorgruppe ging es dann im wohl ausverkauften Bastard schnell zur Sache. Die Mannen um Sänger Shirley Lee spielten erwartungsgemäß zumeist Songs des letzten Albums, die das Publikum schnell begeisterten. Mit dem verschmitzten Hinweis, sie wären in München vor dem distanzierten Berliner Publikum gewarnt worden gelang es den Jungs zudem, weitere Begeisterung zu entfachen. Schnellere Songs wie „Scottish Pop“, „Julie Christie“ oder „Stealing Beauty“ begeisterten beim ersten Hinhören, die traurigen Lovesongs „It Will End“ oder „A Different Lifetime“ sorgten bei nicht wenigen im Publikum für Gänsehaut. So schön kann Popmusik also auch in Zeiten von Viva Plus noch sein. Shirley Lee’s Stimme klingt live weitaus intensiver als auf Platte, überhaupt wußte die Akustik bei diesem Konzert voll zu überzeugen.
Nach einem fast anderthalbstündigen Gig und zwei Zugaben ließen Spearmint ein durch und durch zufriedenes Berliner Publikum zurück. Spearmint haben live problemlos gehalten, was die hervorragenden Platten versprochen haben und einzig der selbst für Berliner Verhältnisse überhöhte Bierpreis konnte diesen wunderbaren Abend trüben. Aber vielleicht sind Spearmint ja ohnehin nüchtern viel schöner zu betrachten!
