Sonntag Abend. Schlechte Laune. Kater. Was tun? Man könnte sich vor den Fernseher packen und sein Schicksal einfach so hinnehmen. Montag Morgen. Immer noch schlechte Laune. Soll man jetzt grimmig seinen Kaffee schlürfen und sich dann mühsam aus dem Haus schleppen? Muß das denn wirklich sein? In beiden Fällen: Nein! Denn gibt da eine Platte von fünf Kerlen, die einem sehr gern helfen, die nervigen Depressionen in kürzester Zeit zu vertreiben. Sie nennen sich Reel Big Fish und haben jüngst eine Platte gemacht, die sie „Favorite Noise“ genannt haben. Und die ist die Gute-Laune-Scheibe des gar nicht mehr so jungen Jahres 2002. Das Zauberwort heißt Ska! Gitarrenlastiger, schwungvoller, extrem abwechslungsreicher Trompeten-Ska. Neue Stücke sucht man allerdings vergebens. Denn „Favorite Noise“ ist keine neue Studio-, sondern „nur“ eine Best-Of Scheibe. Dementsprechend uninteressant ist das Album für Fans, die eh schon alles von der Band besitzen.
Alle die, die noch nicht zu dieser Spezies gehören, sollten nicht lange warten und sich die CD schnellstens kaufen. Denn schon der Opener „Everything Sucks“ (kein Cover der Descendents!) geht direkt in die Beine, der Kaffee schmeckt prima und man freut sich auf Chef, Kollegen, Mitschüler, Schwiegermutter und den Rest der Welt. Und so geht es glücklicherweise auch durchgehend weiter. 50 Minuten und 16 Stücke Anti-Depressiva-Musik aus der 7-jährigen RBG-Historie. Wer hier nicht tanzt, dem kann nicht mehr geholfen werden. Für das Anti-Ska-Volk gibt’s auch was. So gehen zum Beispiel „The Kids Don’t Like It“ und „Trendy“ stark in Richtung Punk, ohne auf Takte und Trompeten zu verzichten. Bei „Snoop Dog Baby“ gibt’s schön Reggae und die obligatorische Ska-Cover-Version stammt diesmal im Original von A-Ha und heißt – wer hätte das gedacht – „Take On Me“ (ist bisher nur auf Vinyl-Single und diversen Samplern erschienen). Freuen wir uns auf Mai, wenn es nagelneuen Reel Big Fish-Nachschub geben soll.
„Favourite Noise“ von Reel Big Fish erscheint auf Mojo/Zomba/Jive.