Toby Knapp konnte sich in der Vergangenheit stets nur schwer zwischen kommerziellem Selbstmord (Death Metal) und Anbiedern (Power Metal) entscheiden – ein winziges bißchen hört man das auch diesem Zweitling seiner derzeitigen Kapelle Onward an, leider aber viel zu wenig. Keine Frage, der knappe Toby kann superamtlich Gitarre spielen, ebenfalls unfraglich sind auch die anderen Beteiligten begabte Musiker, aber es zeigt sich einfach relativ wenig „Packende“, an dem sich diese Mixtur selbst aus dem Sumpf der vergleichbaren Veröffentlichungsmassen ziehen könnte.
Das Titelstück macht noch am ehesten Eindruck, weil es so Maiden-mäßig noch vorne prügelt (um dann leider doch nur zu verpuffen), „Eye Of The Nightmare“ erweckt primär Interesse, weil hier der Ex-Apocrypha-Sänger Steve Plocica zugange ist, „My Darkest Room“ hat zugegeben wirklich besonders beeindruckende Gitarrenpassagen (aber eben auch nicht mehr), und ein Wiederhören mit Loudness (Cover „Clockwork Toy“) erfreut ja auch grundsätzlich erstmal (aber Loudness waren bestürzenderweise einfach um Äonen besser).
Schade: Hier ist leider nix erkennbar, was Iced Earth oder meinetwegen auch Jag Panzer nicht immer schon meilenweit besser drauf gehabt hätten. Apropöchen: Kennt da wirklich noch jemand, der sich für dieses Genre interessiert, die Triple-CD „Alive In Athens“ von I. Earth noch nicht? Großer, aber dem Powergottseidank leicht korrigierbarer Fehler.
„Reawaken“ von Onward erscheint auf Century Media Records.