Weibliche Engelschöre (die sich, wie’s denen ja auch geziemt, bei Kirchentonarten bedienen) mischen sich mit hörspielartigen Geräuschsequenzen, einer gekonnt bedienten Solovioline und sodann dem Ausbruch einer nur noch gefoltert klingenden Männerstimme und schlüßlich der einbrechenden Rhythm Section einer Death Metal-Band Marke Bolt Thrower. Das ganze firmiert unter Black Metal, kommt unvermeidlicherweise mal wieder aus Norwegen und… ist definitiv eine Entdeckungsreise wert! Jedenfalls, wenn man mit Songtiteln (und korrespondierenden Lyrics!) wie „Claustrophobic Journey“ sowie ein paar kleinen Schubladensprengungen und definitiv gefoppten Erwartungshaltungen klarkommt.
Ram-Zet klingen wie keine andere Band, die mir bekannt ist bzw. dem nach Vergleichen jagenden Rezensenten-Hürn einfallen würde, aber ihr komplexer Ansatz kann wohl noch am ehesten mit Ausnahmeerscheinungen wie den Skandinaviern Solefald oder den japanischen Sigh verglichen werden. Auch Menschen, die Finntroll in’s Herz geschlossen haben, könnten mit Ram-Zet glücklich werden, obwohl bei Letztgenannten definitiv keinerlei Polka im Spiel ist. Speziell von der saustarken zweiten hier gefeatureten (weiblichen) Stimme Sfinx hoffen wir, bald wieder und mehr zu hören. Etwas besonderes.
„Escape“ von Ram-Zet erscheint auf Century Media Records.