Cross-Over einmal anders. Hier wird völlig rap-frei gemischt. Bei Zombie Joe heißt es Marilyn Manson trifft auf Echt, gemeinsam wird dann Selig kopiert. Hört sich schlimm an? Ist es zum größten Teil auch.
Nach einem viel zu langen, unbetitelten, minimalistischen Intro, ist der Titelsong ein ziemlicher Langweiler. Öder Gothic-Indie-Pop oder wie auch immer man diesen Mischmasch nennen mag. „Diskordia“ geht dann aber überraschend gut ab. Der Song hat Power, einen schönen Refrain und ist absolut Club-kompatibel. Ein kleiner Hit. Doch viel mehr folgen leider nicht. Der Rest der Platte ist ein wilder Musik-Matsch. Immer mal wieder wird in Richtung New Metal geschielt, auch Industrial, Charts-Pop oder Rock werden angestimmt. Die Gitarren klingen nach Rammstein, das Tempo wechselt zwischen gemäßigt-gemütlich und angenehm schnell. So weit, so gelungen. Denn das gelingt anfangs wirklich alles relativ gut. Doch dann kommen diese Refrains. Sie zerstören in schöner Regelmäßigkeit jedes Stück in Sekundenschnelle. 08/15-Pop-Melodien, die zur stets leicht depressiven und dabei kräftigen und aggressiven Stimmung einfach nicht passen wollen. Beispiel: „Jedes Wort zuviel“. Hammer-Anfang, sehr intensiv, klasse Gitarre in bester Pantera-Manier. Oh ja, sie können es ja. Der Typ röhrt. Laß uns tanzen. Doch dann, die Musik tritt in den Hintergrund und der Mann hinterm Mikro meldet sich mit einem üblen Viva-Gejaule zurück, das einfach nur traurig ist. Austauschbar, berechenbar, eintönig. Und das gilt für nahezu jeden Song der Scheibe. Fazit: Ansatz gut, Rest nicht.
„Vegas“ von Zombie Joe erscheint auf Safety/Soul Food.