Wenn der Titel ein Omen für die Scheibe sein soll, dann ist es ein gutes: Vollkommen befreit von irgendwelchen Dünkeln oder sonstigen Beschränkungen spielt der sympathische Schweizer „Südstaatler“ da auf seinem zwieten Blue Rose-Album auf. Zwar klingt das oft so, als beglücke uns Tom Petty mit einem neuen Werk, aber das hat ja schon bei Retos gutgelaunten Live-Auftritten nicht weiter gestört. Gute Songs schreiben kann Reto nämlich ebenso wie sein musikalischer Assoziationspartner. Die von Adam Steinberg auch schön im angepeilten Standard produzierte Scheibe verströmt trotz der Tatsache, daß Reto die Rockmusik nun wirklich nicht neu erfunden hat, einen ansteckenden Optimismus und jede Menge guter Laune – ohne dabei zu nerven, wie das bei ähnlichen Scheiben oft der Fall ist. Wenn man bei dieser Art von Musik von Weiterentwicklung sprechen möchte, so vollzieht sich diese im Detail: Die String-Arrangements von „Simple Things“ klingen herrlich unaufdringlich, Steinbergs satte Hammond Orgel setzt an sorgsam ausgewählten Stellen Akzente und Amy Fairchilds Harmonie Vocals auf „Back Home“, die man sich noch öfter wünschte, zeigen Wege auf, das Klangspektrum zu erweitern. Doch vor allen Dingen ist „Monkeys“ eine schöne Sommerplatte und aufgrund des musikalischen Strickmusters auf jeden Fall ein schöner Nachtisch für jedes gute Rock-Live-Konzert.
„Shaking Off Monkeys“ von Reto Burrell erscheint auf Blue Rose Records/In-Akustik.