„Electronic Body Music is dead!“ So lautet eine Textzeile der neuen Neuroticfish-Single „Prostitute“. Und diese Ansicht scheint Sascha Mario Klein, der hinter dem Ein-Mann-Projekt Neuroticfish steht, auf jeden Fall zu vertreten. Während sich die meisten Vertreter der deutschen schwarzen Elektronik-Szene offensichtlich eher zu härteren Klängen hingezogen fühlen, schließt der Bochumer die Lücke zwischen Depeche Mode und VNVNation. Doch wie könnte man diesen Musikstil am Besten beschreiben? Als Tanzflächenfüllend? Als Musik mit eingängigen Melodien? Als Beschreibung der düsteren Seite des Musikers, der all diese Musikstücke schuf? Das mag alles zutreffen. Doch die beste Beschreibung kommt vom Mastermind selber: „Es ist nicht einfach, die Musik von Neuroticfish mit nur wenigen Worten zu beschreiben, doch ich denke ‚Industrial-Synth-Pop‘ weist den Weg in die richtige Richtung.“ Dass Klein die simplen Melodien der 80er Jahre liebt, ist nicht zu überhören. Doch mit einem bloßen Remake der alten Stücke gibt er sich nicht zufrieden. Er kombiniert sie mit modernen Elementen wie Drum’n’Bass und Industrial. Doch worum geht es eigentlich in den Texten? „Meistens sind die Texte über die schwarzen Seiten von Beziehungen, emotionale Abhängigkeit und deren Effekte“, sagt Klein. „Les Chansons Neurotiques“ faszinieren sicherliche jeden, der etwas mit Futurepop-Bands wie Apoptygma Berzerk oder VNVNation anfangen kann. Kein einziges Stück der Platte fällt negativ aus dem Konzept des Albums raus. Rundum ein hervorragendes drittes Album des Bochumers!
„Les Chansons Neurotiques“ von Neuroticfish erscheint auf Strange Ways/Indigo.