Das ist doch wieder mal eine Scheibe, in die man seine Zähne schlagen kann. The Damnations (oder Damnations TX, wie sie sich aus rechtlichen Gründen zuweilen nennen) kommen aus Austin und drehen und angeln sich ganz um das Schwesternpaar Amy Boone und Deborah Kelly. Entgegen einer Scheibe aus dem Mekka der No-Depression Mucke ist diese Band aber alles andere als vorhersehbar. Auf der aktuellen Scheibe gibt es eine wilde Mischung aus Grateful-Dead-Sounds, Punk, Rock, Alt-Country, Folk-Country, Roots-Rock und Harmoniegesang, wie man ihn aus der Folkmusik her kennt – womit die Schwestern aber nix am Hut haben. Erstaunlich bei diesem sympathischen Tohuwabohu ist die Erkenntnis, daß die Sache trotz alledem schön rund klingt und nicht etwa in die Einzelteile zerfällt. Daß die Mädels (und ihre Jungs) dabei – wie ihre Kumpels von den Gourds – alles gierig aufgesogen haben, was sich in und um Austin so tummelt, schadet dabei ebensowenig, wie Tatsache, daß sie es auf ihre eigene, ungehobelte Art wieder auswürgen. Obwohl hier eher mit traditionellen Versatzstückchen gewürfelt wird, klingt die Scheibe dennoch frisch und unverkrampft und wesentlich lebhafter, als vieles, was momentan so aus dieser Ecke kommt.
„Where It Lands“ von The Damnations erscheint auf Munich Records/Cargo.