Wer braucht schon 80 Minuten Coverversionen der frühen Pink Floyd? Die anfängliche Skepsis weicht jedoch spätestens nach dem dritten Durchlauf (auf mehrere Tage verteilt) einem breitem Grinsen, Entspannung und dem entschiedenen Eindruck, dass die Beschäftigung mit diesen alten Kleinodien vielen Menschen einiges geben könnte. Schließlich ist ein Großteil der heutigen „Pop Musik“ vom Progressive Rock bis hin zu Radiohead einfach unvorstellbar ohne die elektronischen Pioniertaten der britischen Rocklegende mit dem Schweinslogo. Und genau diese Bahnbrecher-Leistung lässt sich anhand dieser Compilation sehr schön nachvollziehen.
DieTribute-CD ist in sich stimmig und auch optisch einfach ansprechend gestaltet. Hinzu kommt ein auffallend Hifi-mäßig ausgefallener Sound Marke Referenzplatte zum Boxen-abrauchen-lassen. Die Interpreten sind schon etwas bekanntere Psychedeli-Kleriker wie RPWL, Liquid Visions oder Rüdiger Gleisberg, aber auch noch recht unbeschriebene Blätter wie Mr. Quimby’s Beard, Invisble Unit, Masterkey oder Sula Bassana (alias Dave Schmidt von Liquid Visions) wurden hier aufgeschlagen. Den Floyd-Kompositionen wird zwischen Originalgetreue („A Saucerful Of Secrets“ oder „Echoes“) über milde Erweiterung („Embryo“) bis hin zur Neu-Interpretation (Gleisbergs kathedrales Soundgemälde „Sysyphus“) gehuldigt. Ist insgesamt so lehrreich wie schön gemacht und animiert verstärkt dazu, im Anschluss doch gleichmal wieder „Atom Heart Mother“, „Meddle“ oder gar „Obscured By Clouds“ vorzukramen. Kleiner Kritikpunkt: Die Reihenfolge der Tracklist auf dem schönen Cover stimmt einfach nicht.
„More Relics – A Tribute To Pink Floyd“ von Compilation erscheint auf Sysyphus.