Hm. GUZ (eigentlich Maurmann) kommt aus der Schweiz und macht dort immerzu Platten (unter anderem auch mit den Aeronauten). Unser kleiner Dackel kommen eher aus Köln und machen – wohl auch in der Schweiz – immerzu Platten. Da hat man sich wohl gesagt: Da können wir ja auch zusammen mal immerzu eine Platte machen. D.h.: Nicht zusammen, sondern zusammen auf einer Platte. Alles klar? GUZ macht – auf den fünf Stücken, die er zu dem paritätischen Werk beisteuert -spröde, aber laut-intelligente Singer-Songwriter-Underground-Musik in Form von Statements wie „Ted Kaczynski war ein Freund von mir“. UKD machen – zum Teil auch laute – auf jeden Fall aber rumpelig-lebensfrohe Singer-Songwriter-Underground-Musik mit Themen wie „Peter Perrets Seele“. Man sieht also: Personenschicksale interessieren. Allerdings nur am Rand – denn in beiden Fällen überrascht, erfreut und begeistert zunächst mal der Einfallsreichtung und die Spielfreude, die hier geboten wird. Wobei UKD noch einen Schritt radikaler wagemutig sind, als der eben eher spröde GUZ. Zum Beispiel überraschen hier das Aufeinanderprallen von Americana-Versatzstücken und glorreichen Glam-Rock Anfällen (inklusive Saxophon) – und das zuweilen auch mit Rock (oder Randale, wie es in einem Titel heißt), dass man ausrufen möchte: Was schaut ihr denn alle zu Tocotronic, wo man doch hier ungleich Interessanteres zu verbilligten Konditionen bekommt? Das einzige, was sich angesichts dieses marketingtechnischen Schreckgespenstes fragt (das Booklet weist erkennbar nur lateinische Pflanzennamen auf), ist: Warum in aller Welt nur hat man das auf EINER CD verquicken müssen? Kaufen können sich diesen Tonträger auf trotzdem auf jeden Fall alle Freunde von GUZ oder den Aeronauten, oder vom kleinen Dackel oder den Locas In Love oder auch solche, die eben z.B. auch noch an ein Leben neben Tocotronic glauben (möchten).
„GUZ / Unser kleiner Dackel“ von GUZ / Unser kleiner Dackel erscheint auf Wald & Wiesen Tonträger/Alive.