Die Idee lag ja auf der Hand: Wenn man schon allseits als die weiße Soul-Stimme schlechthin gefeiert wird, warum dann nicht mal eine Scheibe mit Soul-Klassikern aufnehmen. Gesagt getan: Paul Carrack verzog sich ein paar Tage in sein Studio und in nullkommanix war „Groovin“ fertig. Soweit so gut. Allerdings ist Carrack kein Visionär oder gar Leichenfledderer und so näherte er sich den großen Vorbildern mit einer Demut, die das Projekt qualitativ in die Nähe von Oldies-Cover-Bands zu rücken drohte. Immerhin konnte Carrack durch die Auswahl der Songs ein wenig gegensteuern. Neben covertechnisch ausgelutschten Gurken wie „Ain’t No Sunshine“ (nichts gegen den Song – aber Bill Withers hat auch andere geschrieben) suchte er sich auch weniger oft emuliertes Material heraus. „Baby I Need Your Lovin“ von den Supremes oder „Harvest For The World“ von den Isley Brothers (von dem es allerdings eine bessere Version von The Power Station gibt) wollen hier genannt werden. Gewinnen tut die Scheibe im Endspurt dann allerdings dadurch, dass Carrack auch Van Morrison und Allan Touissant bemüht und auch Burt Bacharach Soul-Qualitäten zuweist. Nur um dann die Sache mit einer besonders einfallslosen Version des Titeltracks doch fast wieder zu versenken.
„Groovin“ von Paul Carrack erscheint auf Carrack UK/In-Akustik.