Das ist also der Sound des alten Westens. Denn im Gegensatz zu vielen sogenannten „Country Stars“, die ihre Stetsons im Designer-Laden online ordern, hat Corb Lund, der namengebende Kopf der Band, als waschechter Redneck noch echten Rodeo-Staub gefressen. Das einzige Problem: Der Mann kommt aus Kanada. Das kompensiert er aber – wie das der Kanadier häufig tut – durch Übereifer und besonderen Musikpatriotismus. So pur und unverbraucht klingt heutzutage ansonsten kaum eine Country-Scheibe, die jenseits der Nashville Maschine entsteht. Da jodelt die Fiedel und da wimmert die Steel Guitar, dass es eine Freude ist. Dazu croont sich Corb durch nahezu jedes Klischee, welches ein waschechter Country-Klassiker braucht. Das einzige, was ein bisserl aus dem Rahmen fällt, ist Corbs gleichzeitige Verbundenheit zum Rock’n’Roll, sodass die Sache zuweilen ganz schön in Richtung Rockabilly davonhoppelt. Ansonsten ist dies aber eine stramme Country-Scheibe, die zu jedem Barbecue den Bierdurst steigern dürfte.
„Five Dollar Bill“ von The Corb Lund Band erscheint auf Loose/Sony Music.