Und so gerne man in diesem Zusammenhang von Leichenfledderei sprechen möchte: Die schiere Qualität des dargebotenen Materials alleine rechtfertigt mit Leichtigkeit die Veröffentlichung dieser CD. „Imagine“ ist natürlich der John Lennon Titel – und auch diesem gewinnt die 1996 verstorbene Eva Cassidy auf ihre unaufdringlich souveräne Art eigene Aspekte ab – nicht nur deswegen, weil er zur akustischen Gitarre vorgetragen wird. Aufgefüllt wird diese Kompilation durch eher jazziges Material, welches Eva Cassidy in einem etwas anderen Umfeld zeigt. Denn obwohl Eva solo eher dem Blues oder dem Gospel zugetan war, ist ihre glockenklare Stimme geradezu prädestiniert für die hingehauchten Balladen, die das Kernstück dieser CD ausmachen. Daneben runden einige weitere Live-Aufnahmen das Bild ab. Dieses wird wohl das letztmögliche „ordentliche“ Album mit Eva Cassidy sein. Wie problematisch die Sache ist, zeigt die Tatsache, dass momentan auch eine unautorisierte Eva Cassidy-Kompilation durch die Gegend geistert. Das hier ist indes der wahre Jakob.
„Imagine“ von Eva Cassidy erscheint auf Hot/Zomba.