„Soviel schlechter sind unsere Scheiben auch nicht“, meinte Blue-Rose-Master Edgar Heckman, als er weiland ein Konzert der Eagles besuchte. Und das bemüht er sich Veröffentlichung um Veröffentlichung zu belegen. So auch mit dieser. Die John Cate Band ist ein Blue Rose Act wie aus der Blaupause: Erdig, kernig, schweißtriefend, handwerklich perfekt und mit ordentlichem bis guten Songmaterial ausgestattet arbeitet sich die Band tapfer durch die langsam immer trockener werdende Ödnis des Standard-Amerikana-Rock. Was die John Cate Band dabei über den Tellerrand des Beliebigen hinausschielen lässt, ist die Tatsache, dass es keine wirklichen Ausfälle zu verzeichnen gibt. Ganz im Gegenteil – gegen Ende der Laufzeit drehen die Jungs plötzlich nochmal richtig auf und es gibt Tracks wie „Hangman“ mit einem tollen Southern-Rock Gitarrenpart (auch so ein Steckenpferd des Edgar) oder den Über-Pop-Rock-Knaller „Outsider“ mit coolem Riff, geiler Mundharmonika und einem Mitgröl-Refrain, der es in sich hat. Was allerdings den Unterschied zu etwa den Eagles ausmachte – und das ist stets der Unterschied zwischen Blue-Rose-Acts und den Eagles – ist der „X“-Faktor, der die Band zu etwas Besonderem machte. Das sind wieder mal die netten Kumpels von Nebenan, die sich zur gemütlichen Biermusik – ohne Vision oder gar „Hotel California“ – zusammenfinden. Das hat alles seine Vor- und Nachteile – davon unabhängig ist die Platte aber unterm Strich völlig okay und für alle Freunde dieser Art von Musik unverzichtbar.
„V“ von John Cate Band erscheint auf Blue Rose Records/In-Akustik.