Wenn man den Titel der Scheibe damit übersetzt, alle Verbindungen zu kappen, und dies auf’s stilistische überträgt, dann kommt’s ungefähr hin. Denn Raya O. Coal aus Österreich erlegt sich auf dieser Scheibe wirklich kaum irgendwelche Beschränkungen auf. Ausgehend von akustischen Songs bewegt sich Raya ebenso auf dem Gebiet des Jazz und arbeitet darüber hinaus mit diversen Versatzstückchen aus der Folklore. Das ist zwar ab und an ein wenig viel des Guten (besonders, wenn alles aufeinandertrifft), aber man muss Raya attestieren, dass sie so einen eigenen Stil gefunden hat. Weiter verleiht das Fehlen von modischen Attributen wie Samples oder Drumloops dieser CD einen sympathisch zeitlosen Charme. Das ist noch ganz handgemachte Musik! Die Scheibe besitzt hingegen eine ganz eigene, hektische Energie und verlangt vom Zuhörer durchaus auch einiges an Aufmerksamkeit. Dazu singt Raya dann mit hoher Stimme von ambivalenten Themen, die irgendwie jeden betreffen. „Cut All The Strings“ ist dennoch ein sehr persönliches Werk, das Freunden akustisch orientierten Songwritings gewiß gefallen wird.
„Cut All The Strings“ von Raya O. Coal erscheint auf Coalbox.